by Viktor Klemperer (1881 - 1960)
Der verlorene Haufen See original
Language: German (Deutsch)
Trinkt aus, ihr zechtet zum letzenmal, Nun gilt es Sturm zu laufen; Wir stehn zuvorderst auf freier Wahl, Wir sind der verlorne Haufen. Wer länger nicht mehr wandern mag, Wes Füße schwer geworden, Wem zu grell das Licht, wem zu laut der Tag, Der tritt in unsern Orden. Trinkt aus, schon färbt sich der Osten fahl, Gleich werden die Büchsen singen, Und blinkt der erste Morgenstrahl, Da will ich mein Fähnlein schwingen. Und wenn die Sonne im Mittag steht, Dann wird die Bresche gelegt sein; Und wenn die Sonne zur Rüste geht, Wird die Mauer vom Boden gefegt sein. Und wenn die Nacht sich niedersenkt, Sie raffe den Schleier zusammen, Daß sich kein Funke drein verfängt In den lodernden Siegesflammen! -- -- Nun vollendet der Mond den stillen Lauf, Wir sehen ihn nicht verbleichen. Kühl zieht ein neuer Morgen herauf -- Dann sammeln wir unsere Leichen.
Composition:
- Set to music by Alexander Zemlinsky (1871 - 1942), "Der verlorene Haufen", 1907, from Zwei Balladen, no. 2
Text Authorship:
- by Viktor Klemperer (1881 - 1960), "Der verlorene Haufen"
See other settings of this text.
Researcher for this text: Emily Ezust [Administrator]
This text was added to the website between May 1995 and September 2003.
Line count: 24
Word count: 149