by Nikolaus Lenau (1802 - 1850)
Language: German (Deutsch)
Die Vögel fliehn geschwind Zum Nest im Wetterhauche, Doch schleudert sie der Wind Weitab von ihrem Strauche. Das Wild mit banger Hast Ist ins Gebüsch verkrochen; Manch grüner frischer Ast Stürzt nieder, sturmgebrochen. Das Heer der Wolken schweift Mit roten Blitzesfahnen, Aufspielend wirbelt, pfeift Die Bande von Orkanen. Das Bächlein, sonst so milde, Ist ausser sich geraten, Springt auf an Bäumen wild, Verwüstend in die Saaten. Der Donner bricht herein, Es kracht die Welt in Wettern, Als wollt' am Felsgestein Der Himmel sich zerschmettern. Der Regen braust; nun schwand Das Tal in seiner Dichte; Verpfählt hat er das Land Vor meinem Augenlichte. Doch mir im Herzensgrund Ist Heiterkeit und Stille; Mir wächst in solcher Stund Und härtet sich der Wille.
Composition:
- Set to music by Othmar Schoeck (1886 - 1957), "Waldlied", op. 36 no. 18 (1923) [ voice and chamber orchestra ], from Elegie: Liederfolge nach Gedichten von Nikolaus Lenau und Joseph von Eichendorff, no. 18, Leipzig: Breitkopf & Härtel
Text Authorship:
- by Nikolaus Lenau (1802 - 1850), no title, appears in Gedichte, in 5. Fünftes Buch, in Vermischte Gedichte, in Waldlieder, no. 2
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Researcher for this text: Emily Ezust [Administrator]
This text was added to the website between May 1995 and September 2003.
Line count: 28
Word count: 120