by Wilhelm Müller (1794 - 1827)
Language: German (Deutsch)
Nun ist dein kleines Fensterlein Wohl wieder aufgethaut? Lieb Dirnel, hab' so manches Mal Im Winter 'nach geschaut. War'n dicke weiße Blumen vor, Ich konnte dich nicht sehn; So mußt' ich über Eis und Schnee Betrübt nach Hause gehn. Da hab' ich auf dem kalten Weg An dich recht warm gedacht, Hab' deinen lieben Namen laut Genannt bei Tag und Nacht. Wenn ich so oft gebetet hätt' Die ganze Winterzeit, Als dein gedacht in einem Tag, Ich wäre benedeit. Ob's Lieben wohl was Böses ist? Die Vöglein thun's uns vor, Und schwingen doch mit Sang und Klang Zum Himmel sich empor. So zieh' ich aus zur Maienzeit Auf grüne Liebeslust! Ist's Fensterlein erst aufgethaut, Wird's warm auch um die Brust.
Composition:
- Set to music by (Karl Gottfried) Wilhelm Taubert (1811 - 1891), "Liebesaufruf", op. 174 (Sieben Lieder) no. 4, published 1870 [ voice and piano ], Berlin, N. Simrock
Text Authorship:
- by Wilhelm Müller (1794 - 1827), "Liebesaufruf", appears in Gedichte aus den hinterlassenen Papieren eines reisenden Waldhornisten 2, in Ländliche Lieder
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Researcher for this text: Emily Ezust [Administrator]
This text was added to the website: 2009-09-25
Line count: 24
Word count: 120