Orpheus bei der Laute Klang, Bäum' und eis'gen Bergeshang Beugte sich, durch Sanges Macht; Pflanzen, Blumen allerwegen Sprossen, als ob Sonn' und Regen Lockten ew'gen Lenzes Pracht. Was ihm immer gab Gehör, Selbst die wilde Wog' im Meer, Neigt das Haupt und legte sich. Tonkunst, deinen Zauberei'n Weicht die Sorg'; und Gram schläft ein, Oder hörend stirbt durch dich!
Sieben Lieder , opus 174
by (Karl Gottfried) Wilhelm Taubert (1811 - 1891)
1. An die Tonkunst aus Shakespear's "König Heinrich der Achte."
Text Authorship:
- by Eduard von Bauernfeld (1802 - 1890)
Based on:
- a text in English by John Fletcher (1579 - 1625), no title, appears in Henry VIII and misattributed to William Shakespeare (1564 - 1616)
Go to the general single-text view
2. Botschaft
O, sanfter Wind! zum Ort hinwehe Der Dir bekannt -- Und jenes süße Wort gestehe Das Dir bekannt! Die Antwort bleibe, bringt sie Wehe Mir ungenannt -- Doch, bringt sie Heil: komme und gestehe Was Dir bekannt!
Text Authorship:
- by Friedrich Martin von Bodenstedt (1819 - 1892), no title, appears in Tausend und Ein Tag im Orient, Berlin: Decker, 1850
Based on:
- a text in German (Deutsch) possibly by Hafis (c1327 - 1390) [text unavailable] and possibly by Hakīm Abul-Qāsim Ferdowsī Tūsī (940 - 1020) [text unavailable]
See other settings of this text.
Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):
- ENG English (Sharon Krebs) , copyright © 2022, (re)printed on this website with kind permission
3. Holde Rose, steh' auf
Subtitle: Morgenständchen
Steh' auf und öffne das Fenster schnell, Es lacht der Morgen so frisch, so hell, Und unten im kleinen Garten Sind Leute, die Deiner warten. Steh' auf, steh' auf, steh' auf! Die Veilchen kamen über Nacht, Hoffärtig breit sich die Tulpe macht, Und träumend auf und nieder Schwankt schon der blaue Flieder. Steh' auf, steh' auf, steh' auf! Die Armen haben keine Ruh', Sie blicken an's Fenster immerzu, Sie glauben nicht an des Lenzes Wehen, Bis sie die holde Rose gesehen. Holde Rose, steh' auf, steh' auf!
Text Authorship:
- by Albert Träger (1830 - 1912), "Morgenständchen"
See other settings of this text.
Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):
- ENG English (Sharon Krebs) , "Morning serenade", copyright © 2013, (re)printed on this website with kind permission
Note: in many older editions, the spelling of the word "Ärmsten" becomes "Aermsten", but as can be seen in how "über" becomes "Ueber" when capitalized, this is due to the printing process and not to rules of orthography, so we use "Ärmsten".
4. Liebesaufruf
Nun ist dein kleines Fensterlein Wohl wieder aufgethaut? Lieb Dirnel, hab' so manches Mal Im Winter 'nach geschaut. War'n dicke weiße Blumen vor, Ich konnte dich nicht sehn; So mußt' ich über Eis und Schnee Betrübt nach Hause gehn. Da hab' ich auf dem kalten Weg An dich recht warm gedacht, Hab' deinen lieben Namen laut Genannt bei Tag und Nacht. Wenn ich so oft gebetet hätt' Die ganze Winterzeit, Als dein gedacht in einem Tag, Ich wäre benedeit. Ob's Lieben wohl was Böses ist? Die Vöglein thun's uns vor, Und schwingen doch mit Sang und Klang Zum Himmel sich empor. So zieh' ich aus zur Maienzeit Auf grüne Liebeslust! Ist's Fensterlein erst aufgethaut, Wird's warm auch um die Brust.
Text Authorship:
- by Wilhelm Müller (1794 - 1827), "Liebesaufruf", appears in Gedichte aus den hinterlassenen Papieren eines reisenden Waldhornisten 2, in Ländliche Lieder
See other settings of this text.
5. Guten Morgen, schöne Müllerin!
Subtitle: Morgengruss
Guten Morgen, schöne Müllerin! Wo steckst du gleich das Köpfchen hin, Als wär' dir was geschehen? Verdrießt dich denn mein Gruß so schwer? Verstört dich denn mein Blick so sehr? So muß ich wieder gehen. O laß mich nur von ferne stehn, Nach deinem lieben Fenster sehn, Von ferne, ganz von ferne! Du blondes Köpfchen, komm hervor! Hervor aus eurem runden Thor, Ihr blauen Morgensterne! Ihr schlummertrunknen Äugelein, Ihr thaubetrübten Blümelein, Was scheuet ihr die Sonne? Hat es die Nacht so gut gemeint, Daß ihr euch schließt und bückt und weint Nach ihrer stillen Wonne? Nun schüttelt ab der Träume Flor, Und hebt euch frisch und frei empor In Gottes hellen Morgen! Die Lerche wirbelt in der Luft, Und aus dem tiefen Herzen ruft Die Liebe Leid und Sorgen.
Text Authorship:
- by Wilhelm Müller (1794 - 1827), "Morgengruß", appears in Gedichte aus den hinterlassenen Papieren eines reisenden Waldhornisten 1, in Die schöne Müllerin, no. 10, first published 1821
See other settings of this text.
Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):
- CAT Catalan (Català) (Salvador Pila) , "Salutació del matí", copyright © 2010, (re)printed on this website with kind permission
- DUT Dutch (Nederlands) [singable] (Lau Kanen) , "Morgengroet", copyright © 2005, (re)printed on this website with kind permission
- ENG English (Emily Ezust) , "Morning Greetings", copyright ©
- FIN Finnish (Suomi) (Erkki Pullinen) , "Aamutervehdys", copyright © 2011, (re)printed on this website with kind permission
- FRE French (Français) (Guy Laffaille) , "Salut matinal", copyright © 2008, (re)printed on this website with kind permission
- GRE Greek (Ελληνικά) (Athanasios Papaisiou) , "Πρωινός χαιρετισμός", copyright © 2014, (re)printed on this website with kind permission
- ITA Italian (Italiano) (Amelia Maria Imbarrato) , "Saluto del mattino", copyright © 2005, (re)printed on this website with kind permission
- KOR Korean (한국어/조선말) [singable] (곽명규 Myung-Kew Kwack) , "아침 인사", copyright © 2011, (re)printed on this website with kind permission
- POR Portuguese (Português) (Caê Vieira) , copyright © 2019, (re)printed on this website with kind permission
6. Grabesblumen
Sterben ist eine harte Buß,
Weiß wohl, daß ich sterben muß.
Und ein Röslein rosenrot
Pflanzt mein Schatz nach meinem Tod.
Wenn ich mal gestorben bin,
Wo begräbt man mich denn hin?
Schau nur in den Kirchhof 'nein
Da wird noch ein Plätzlein sein!
Wachsen schöne Blümlein drauf,
Geben dir einen schönen Strauß
Ach was hilft ein Röslein rot,
Wenn es blüht nach Liebes Tod!
Dort hinein, und nicht hinaus,
Trägt man mich ins Grabeshaus.
Hab's gesehen in der Nacht,
Hat's ein Traum mir kundgemacht.
...
Sterben ist ein' harte Pein,
Wenn's zwei Herzallerliebste sein,
Die des Todes Sichel schneidt,
Ach, das ist das größte Leid.
Denn was hilft ein Blümelein,
Wenn es heißt: ins Grab hinein!
Ach, was hilft ein Röslein rot,
Wenn es blüht nach Liebes Tod!
Text Authorship:
- from Volkslieder (Folksongs) , "Ach was hilft ein Blümelein", appears in Des Knaben Wunderhorn
See other settings of this text.
Confirmed with Arnim, L. Achim v. and Clemens Brentano, Des Knaben Wunderhorn. Alte deutsche Lieder, Heidelberg: Mohr u. Zimmer; Frankfurt, J.C.B. Mohr, 1806, page 656
7. Ich dreh' mich nach dem Winde!
Subtitle: Windmüller's Lied
Die Mühle dreht die Flügel Dort droben auf dem Hügel. Der Müller sieht zum Fenster 'naus Und schauet nach dem Winde aus: Ich dreh' mich nach dem Winde. Wer heut' sein Glück will bauen, Muß nach dem Winde schauen! ... ... 'Sist freilich oft für mich Verdruss, Dass ich vom Winde leben muss. Ich dreh' mich nach dem Winde. Der Wind und auch das Glücke, Sie haben ihre Tücke. ... ... Der Müller denkt: ich bin gescheut, Ich mach' es so wie viele Leut': Ich dreh' mich nach dem Winde.
Text Authorship:
- by Rudolf Löwenstein (1819 - 1891), no title, appears in Der Kindergarten, in Zwei Lieder vom Windmüller, no. 2
See other settings of this text.