by Eduard Mörike (1804 - 1875)
Language: German (Deutsch)
Ein Irrsal kam in die Mondscheingärten Einer einst heiligen Liebe. Schaudernd entdeckt' ich verjährten Betrug. Und mit weinendem Blick, doch grausam, Hieß ich das schlanke, Zauberhafte Mädchen Ferne gehen von mir. Ach, ihre hohe Stirn, War gesenkt, denn sie liebte mich; Aber sie zog mit Schweigen Fort in die graue Welt hinaus. Krank seitdem, Wund ist und wehe mein Herz. Nimmer wird es genesen! Als ginge, luftgesponnen, ein Zauberfaden Von ihr zu mir, ein ängstig Band, So zieht es, zieht mich schmachtend ihr nach! -- Wie? Wenn ich eines Tags auf meiner Schwelle Sie sitzen fände, wie einst, im Morgen-Zwielicht, Das Wanderbündel neben ihr, Und ihr Auge, treuherzig zu mir aufschauend, Sagte, da bin ich wieder Hergekommen aus weiter Welt!
Confirmed with Mörike, Eduard Friedrich. Gesammelte Schriften, Erster Band, G. J. Göschen'sche Verlagshandlung, 1878, pages 135-136.
Researcher for this page: John Versmoren
Composition:
- Set to music by Othmar Schoeck (1886 - 1957), "Peregrina", op. 17 (Acht Lieder für Singstimme und Klavier) no. 4 (1909) [ voice and piano ]
Text Authorship:
- by Eduard Mörike (1804 - 1875), no title, appears in Peregrina (originally from the novel Maler Nolten), no. 3
See other settings of this text.
Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):
- ENG English (Malcolm Wren) , "Peregrina", copyright © 2005, (re)printed on this website with kind permission
- FRE French (Français) (Pierre Mathé) , copyright © 2009, (re)printed on this website with kind permission
Researcher for this page: John Versmoren
This text was added to the website between May 1995 and September 2003.
Line count: 24
Word count: 119