by (Karl) Wolfgang Müller von Königswinter (1816 - 1873)
Mir war das Herz so wund und krank See original
Language: German (Deutsch)
Mir war das Herz so wund und krank, ich fühlte mich weh und beklommen, da lenkt' ich zum Walde den einsamen Gang, wo oft mir Ruhe gekommen. Und sieh', es sprach der Eichenbaum: Auf, trüber Geselle, gesunde! Hoch strecke dein Haupt in den Himmelsraum, fasse Wurzeln tief im Grunde! Die Birke meinte: Schau' an mein Laub, es rauscht und zittert und flüstert; dem lockenden Leichtsinn sei nicht taub, dann stehst du nicht so umdüstert. Die Weide sagte: In leisem Schmerz so leb' ich meine Tage; o tröst' dich an mir, du trauriges Herz, mir dient zur Wonne die Klage! Der Tannenbaum rauschte so tief und ernst: Du darfst die Hoffnung nicht lassen! Ich grüne stets! Frisch auf, dass du lernst, das Leben frisch zu erfassen. So sprachen die Treuen, mir aber war das enge Herz erweitert. Du alter Wald, wie wunderbar hast du mir die Seele erheitert!
Composition:
- Set to music by Ludvig Norman (1831 - 1885), "Mir war das Herz so wund und krank", op. 31 no. 4 (1867) [ voice and piano ], from Waldlieder = Skogsånger, no. 4, Stockholm, Abr. Hirsch, also set in Swedish (Svenska)
Text Authorship:
- by (Karl) Wolfgang Müller von Königswinter (1816 - 1873), no title
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Researcher for this page: Johann Winkler
This text was added to the website: 2020-08-24
Line count: 24
Word count: 145