by Friedrich Christoph Förster (1791 - 1868)
Demagogisch See original
Language: German (Deutsch)
Es wollt' einmal im Königreich Der Frühling nicht erscheinen. Der König in der großen Noth, Berieth sich mit den Seinen. Da wurde, nach des Kanzlers Rath, Einem alten Frosch befohlen, Mit seinen junger grünen Schaar Den Frühling einzuholen. Sobald der Frosch im Garten schreit, Der König fühlt Behagen, Der Frühling,, Laßt mich in's Freie tragen!" Da saß er denn, auf sammtnen Stuhl, in schön geschmückter Jacken, Und hörte in dem trüben Pfuhl Den Frosch manierlich quacken. Ein Zweiter zu dem Ersten kam fand sich bald dazu, Mit ihm zu concertiren, Der Dritte stellte sich auch ein, D'rauf sangen sie zu Vieren. Ein Jeder nahm das Maul recht voll, Wie Es schmetterten die Kehlen, Um sich für seiner Majestät Gehorsamst abzuquälen. Und immer toller ward der Lärm, Der König konnt's nicht tragen. Da rief er seiner Kanzler zu, Das Volk aufs Maul zu schlagen. Der sprach: "Wir haben Frühlingszeit, Und bleiben euch gewogen, So schweiget nun bei unserm Zorn, Euch soll -- ihr Demagogen!" Da loben wir uns unser Reich, Wie sind wir wohl berathen, Was kümmern uns die Frösch' im Teich Und ihre Potentaten? Der Frühling geht, der Sommer kehrt, Der Herbst, der Winter wieder; Wir singen fest und unverwehrt Die allerschönsten Lieder.
Composition:
- Set to music by Karl Friedrich Zelter (1758 - 1832), "Demagogisch", published 1826 [ four-part men's chorus a cappella ], from Tafel-Lieder für Männerstimmen: Für die Liedertafel zu Berlin, von Carl Fried. Zelter. Heft V, no. 6, Berlin: T. Trautwein
Text Authorship:
- by Friedrich Christoph Förster (1791 - 1868), no title
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