by Robert Eduard Prutz (1816 - 1872)
Language: German (Deutsch)
Wohl diese tausend Vögelein Wohnen und singen im grünen Hain, Sie haben all' zwei Flüglein schön, Zu fliegen über Land und Seen, Sie haben alle süßen Mund, Zu singen hell aus Herzensgrund -- O bitt' euch, liebe Vögelein, Will keins von euch mein Bote sein? Ich will euch senden in ein Thal Mit lust'gen Quellen ohne Zahl, Da blühen Blumen süß und lind Und wiegen sich im Abendwind; Ich will euch senden vor ein Haus, Da lacht der Frühling selbst heraus -- O bitt' euch, liebe Vögelein, Will keins von euch mein Bote sein? Und sehnt ihr nach des Waldes Glück, nach Rosen und Liedern euch zurück: Zu einer Rose send' ich euch, mein holdes Lieb schaut Rosen gleich, mein holdes Lieb spricht süßen Klang, als wär' es Nachtigallensang - O bitt' euch, liebe Vögelein, will keins von euch mein Bote sein? D'rum wer sich rasch und fröhlich schwingt und meine Botschaft zu ihr bringt, den lässt sie lächelnd zu sich ein, und zieht ihn groß mit Leckerei'n, macht ihm an ihrer Brust ein Nest und hält ihn warm und hält ihn fest - O bitt' euch, liebe Vögelein, will keins von euch mein Bote sein? Am liebsten flög' ich selber hin und sagt' ihr, wie so treu ich bin, und klagt' ihr meine lange Pein, dass ich von ihr muss ferne sein. Da läg' ich auch an ihrer Brust, und Kuss um Kuss und Liebeslust - O bitt' euch, liebe Vögelein, will keines mir zwei Flügel leih'n?
Composition:
- Set to music by Heinrich Esser (1818 - 1872), "Lied", op. 14 no. 6, published 1845 [ voice and piano ], from Frühlingsliebe. Gedichte von R.E. Prutz, no. 6, Mainz, Schott
Text Authorship:
- by Robert Eduard Prutz (1816 - 1872), "Lied", appears in Buch der Liebe, in 2. Zweites Buch, in Frühlingsliebe
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Researcher for this page: Johann Winkler
This text was added to the website: 2024-10-20
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