by Robert Eduard Prutz (1816 - 1872)
Mein Liebster zog See original
Language: German (Deutsch)
Mein Liebster zog zum blut'gen Streit Weit weg von Hof' und Haus; Wohl sah er im Soldatenkleid Gar schmuck und stattlich aus. Die Trommel tönt' das Dorf entlang, Sie zogen stolz vorbei, Und in der Hörner Jubel klang Wehklagen und Geschrei. Ich aber lag am Fensterlein, Hielt grünen Rosmarin, Und schaute still die blanken Reih'n An mir vorüberziehn. Und als mein Schatz gegangen kam, Das Herz zersprang mir schier, Sah er mich an mit stillem Gram Und winkt' und nickte mir. O Gott, wie ward mir da zu Sinn, Wie ward das Herz mir schwer! Ein grünes Blatt warf ich ihm hin, Daß es zum Abschied wär'. Nicht bücken durft' er sich darnach, Schnell riß der Zug ihn fort, Und ach, im Staub zertreten lag, Das Blättchen und verdorrt. -- Und hat er auch kein Abschiedspfand, So hat er doch mein Herz, Das schlägt für ihn in fernem Land Mit ungestümem Schmerz.
Composition:
- Set to music by Heinrich Esser (1818 - 1872), "Mein Liebster zog", op. 31 no. 2, published 1851 [ voice and piano ], from Am Fenster. Sechs Lieder von R. E. Prutz, no. 2, Mainz, Schott
Text Authorship:
- by Robert Eduard Prutz (1816 - 1872), no title, appears in Gedichte von R. E. Prutz, in Am Fenster, no. 2
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This text was added to the website: 2019-01-28
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