by Siegfried August Mahlmann (1771 - 1826)
Größe im Unglück See original
Language: German (Deutsch)
Sag' an, was unsterbliche Geister entzückt, Wenn sie niederblicken zur Welt? Ein Herz, das Kummer nicht niederdrückt, Ein Muth, der im Kampfe sich hält, Ein feuriges Auge, das fest und kühn Zum Himmel empor sich rafft! Hoch oben, wo die ewigen Sterne ziehn, Da wohnt die ewige Kraft! Die Thräne, welche zur Erde sinkt, Der Erde gehöret sie an; Zum heiligen Äther der Heimath schwingt Der göttliche Geist sich hinan! Die Ruhe, sie wohnt in der Götter Kreis, Unerschütterlich steht dort ihr Thron; -- Und wer nicht muthig zu sterben weiss, Ist nicht der Unsterblichen Sohn! Im Thale schleichen die Wolken hin, Vom Berge die Sonne nicht weicht; Empor, empor du gedrückter Sinn, Wohin kein Nebel mehr reicht! Den Lorbeer wirst du am Ziele schaun, Umstrahlt vom ewigem Glanz; Breit' aus den Fittig im kühnen Vertraun Zum ewig blühenden Kranz! Es kämpften die Grossen der alten Zeit, Die edeln Herzen, wie du; Sie gingen, die Helden, durch Kampf und Streit Dem Land der Vergeltungen zu; Aus ihren versunkenen Gräbern spricht Eine Stimme, die ewig ertönt: Sie tranken den Kelch, und zitterten nicht, Und wurden mit Ruhme erkrönt! Das ist's, was unsterbliche Geister entzückt, Wenn sie niederblicken zur Welt, Ein Herz, das Kummer nicht niederdrückt, Ein Muth, der im Kampfe sich hält! Ein gläubiges Auge, das fest und kühn Zum Himmel empor sich rafft! Hoch oben, wo die ewigen Sterne ziehn, Da wohnt die ewige Kraft!
Composition:
- Set to music by Hans Georg Nägeli (1773 - 1836), "Größe im Unglück" [ mixed chorus and piano ], confirmed with Teutonia, vierter Heft, Zürich: im Verlage des Autors, song no 23, pages 79 - 84
Text Authorship:
- by Siegfried August Mahlmann (1771 - 1826), "Größe im Unglück", first published 1807
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Researcher for this text: Emily Ezust [Administrator]
This text was added to the website: 2019-04-04
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