by Johann Joachim Eschenburg (1743 - 1820)
Elegie an Dorinde See original
Language: German (Deutsch)
Dein gedenk' ich: und ein sanft Entzücken Überströmt die Seele, die dich liebt, Dies ist Einer von den Augenblicken, Die zu sparsam mir das Schicksal gibt. Ein Gefolge trüber schwarzer Stunden Drängt sich dicht um meine Jugend her. Augenblicke sind mir froh verschwunden, Aber Jahre trüb und freudenleer. Eh' ich dich, mit dir die Liebe kannte, Da schon war es, als mein weiches Herz, Von der Freundschaft süßer Lust entbrannte, Aber öft'rer von der Freundschaft Schmerz. Ach! wie manchen riß von meiner Seiten, Tod! dein Arm, und Trennung, du, dahin! Wenig Freuden, viele Bitterkeiten, Sind mein Loos, seit ich geworden bin. Theile nicht das Loos von diesen Tagen, Sanftes Mädchen! weine nicht um mich! Nicht zur Schwermuth, nicht zu finstern Klagen, Nur zur Freude schuf der Himmel dich. O! vergiß, vergiß, was oft mit Blicken, Oft mit Worten deine Seele sprach! Sieh, den Leiden, welche jetzt dich drücken, Folgt vielleicht noch schwerer Leiden nach. Doch wenn einst mir Tage voller Freude, Gleich der Sonn', aus trüber Nacht entstehn: Sanftes Mädchen! o dann laß uns beide Treu vereint den Pfad des Lebens gehn! Mit erleichtertem vergnügtem Herzen, Danken wir der Vorsicht dann, daß sie Endlich uns, nach überstandnen Schmerzen, Den Genuß des schönsten Glücks verlieh.
Composition:
- Set to music by Friedrich Burchard Beneken (1760 - 1818), "Elegie an Dorinde", published 1787 [ voice and piano or harpsichord ], from Lieder und Gesänge für fühlende Seelen, no. 7, Hannover: in Commission der Schmidtschen Buchhandlung
Text Authorship:
- by Johann Joachim Eschenburg (1743 - 1820), "Elegie an Dorinde"
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