by Otto Roquette (1824 - 1896)
Morgens am Brunnen See original
Language: German (Deutsch)
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Er kam in der Frühe Wie der Morgenwind, Nußbraun seine Locken, Sein Fuß geschwind. In's Auge die ganze Seele gedrängt -- Ach, der eine Blick Hat das Herz mir versengt! Und ich stand, als ob ewig Ich schauen gemüßt, -- Er hielt mich umschlungen, Er hat mich geküßt! Als brächt' er von draußen Die ganze Welt, Von zuckenden Strahlen Blendend erhellt; Als ging mir das Leben Auf in der Brust, So hing ich am Hals ihm In bebender Lust. Und was er geprochen, Ich weiß es nicht mehr, Es sang und es klang ja Die Welt um mich her! Wie ist mir geschehen? Ja, dass ich es wüßt! Mein Drohen, mein Zürnen Ich hab's nun gebüßt. Im Brünnlein das Wasser Das rieselt und rinnt: Zum Bach, wo er wohnet, Hin fliesst es geschwind. Mein Sinnen, mein Denken Fliegt hindurch den Wald, Ach Liebster, mein Liebster, Komm wieder, komm bald!
Composition:
- Set to music by Adolf Jensen (1837 - 1879), "Morgens am Brunnen", op. 35 (Sechs Lieder von O. Roquette) no. 2, published 1869 [ voice and piano ], Dresden, Hoffarth
Text Authorship:
- by Otto Roquette (1824 - 1896), "Morgens am Brunnen"
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