by Friedrich Martin von Bodenstedt (1819 - 1892)
An die Rose von Tiflis I
Language: German (Deutsch)
Anmut gürtet deine Lenden, Schönheit blüht um deine Glieder, Schultern, die vor Weiße blenden, ziehen dunkle Locken nieder. Wenn in deine Zauberkreise mächtig mich dein Auge zieht, zürne nicht, dass ich dich preise, Hochbeseligte! im Lied. Wenn der junge Frühling wieder kommt im blumigen Gewande, lässt er auch durch frohe Lieder laut verkünden durch die Lande, dass von Winters Schnee und Eise drangvoll sich die Erde schied; zu des Frühlings Ruhm und Preise singt die Nachtigall ihr Lied. Mit den Füßchen, den behenden, bist du mir ins Herz gesprungen, hast mit deinen zarten Händen meine ganze Kraft bezwungen, dass ich gerne die Geleise kalter Bücherweisheit mied; zürne nicht, wenn ich dich preise, Hochbeseligte! im Lied. Mir das Lieblichste erwähl' ich, anzubeten und zu loben, wer hier strauchelt, der wird selig, wer hier fällt, der wird erhoben. Der ist nicht der rechte Weise, der nicht vor der Schönheit kniet; zürne nicht, wenn ich dich preise, Hochbeseligte! im Lied.
Authorship:
- by Friedrich Martin von Bodenstedt (1819 - 1892) [author's text not yet checked against a primary source]
Musical settings (art songs, Lieder, mélodies, (etc.), choral pieces, and other vocal works set to this text), listed by composer (not necessarily exhaustive):
- by Heinrich August Marschner (1795 - 1861), "An die Rose von Tiflis I", op. 169 no. 5, published 1855 [ voice and piano ], from Orientalischer Liederschatz von Fr. Bodenstedt, no. 5, Hamburg, Böhme [sung text checked 1 time]
Researcher for this page: Johann Winkler
This text was added to the website: 2020-02-29
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