by Friederike Brun (1765 - 1835)
Language: German (Deutsch)
Hingebeugt von bangem tiefem Sehnen, Such' ich, Einsamkeit, ach! Deinen Schooss. Fliesst, o fliesst nun ungeseh'n, ihr Thränen! Herz! Du bist jetzt deiner Fesseln los! Hüllt mich ein, ihr nächtlich schwarzen Schatten; Seufzend sucht euch mein beladen Herz! Grab und Dunkel, ihr des Todes Gatten, Nur bei euch ergiesse sich mein Schmerz! Ach! Warum, warum bist du, o Seele, Voll Gefühl', voll Lieb' und voll Natur? Ward, damit sie peinlicher dich quäle, Dir die Fülle der Empfindung nur -- Der Empfindung, die die Welt verkennet, Die sie stolz verlachet, kalt verhöhnt; Die empor zu reinern Sphären brennet, Und nach einer Unschuldwelt sich sehnt? Thörichte! Bist du genug geläutert, Zu geniessen bessrer Welten Glück? Schwaches Herz! Wie oft bist du gescheitert, Wie umwölkt ist noch dein trüber Blick! Ach! Nicht rein genug für höhre Freuden, Noch nicht reif zum seligern Genuss, Ist dies Herz; erst durchgeprüft von Leiden, Werd' ich werth der Engelschwestern Gruss!
Composition:
- Set to music by Friedrich Ludwig Æmelius Kunzen (1761 - 1817), "Klage", published 1788 [ voice and piano or harpsichord or organ ], from Weisen und lyrische Gesänge, no. 31, Flensburg und Leipzig: Korten'sche Buchhandlung
Text Authorship:
- by Friederike Brun (1765 - 1835), "Klage", written 1785
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