by Hermann Franke (1834 - 1919)
Dein Bild
Language: German (Deutsch)
Mein erster Gedanke, wenn früh ich erwacht, mein letzter am Abend bist du; ich sehne nach dir mich im Traume der Nacht und finde am Tag keine Ruh'. Drum wo ich auch weile, wohin ich auch geh', ich immer und immer dein Bild nur seh'. Du strahlst mir entgegen aus Blüten der Au', wenn glänzend das Licht sie umsprüht, du winkst mir entgegen aus perlendem Tau, wenn scheidend die Sonne verglüht. Drum wo ich auch weile, wohin ich auch geh', ich immer und immer dein Bild nur seh'. Wann blau in den Fluten der Himmel sich malt, schaut d'raus mir dein Auge hervor, im Flüstern der Wellen, vom Monde umstrahlt, vernimmt deine Stimme mein Ohr. Und ruft mich der Engel des Todes hinab, sucht dich nur mein sterbender Blick; mit brechendem Herzen, am offenen Grab denk' ich nur an dich noch zurück. Drum wo ich auch weile, wohin ich auch geh', ich immer und immer dein Bild nur seh'.
Authorship:
- by Hermann Franke (1834 - 1919) [author's text not yet checked against a primary source]
Musical settings (art songs, Lieder, mélodies, (etc.), choral pieces, and other vocal works set to this text), listed by composer (not necessarily exhaustive):
- by Franz Wilhelm Abt (1819 - 1885), "Dein Bild", op. 425 (Drei Gedichte) no. 1, published 1872 [ soprano or tenor and piano ], Leipzig, Germann [sung text checked 1 time]
Researcher for this page: Johann Winkler
This text was added to the website: 2020-11-05
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