by Hans Jakob Christoffel von Grimmelshausen (1621 - 1676)
Der Waldbruder See original
Language: German (Deutsch)
Komm Trost der Nacht, o Nachtigall! Laß deine Stimm mit Freudenschall Aufs lieblichste erklingen! Komm, komm und lob den Schöpfer dein, Weil andre Vöglein schlafen sein Und nicht mehr mögen singen: Laß dein Stimmlein Laut erschallen; denn vor allen Kannst du loben Den im Himmel hoch dort oben. Obschon ist hin der Sonnenschein, Und wir im Finstern müssen sein, So können wir doch singen Von Gottes Güt und großer Macht, Weil uns kann hindern keine Nacht, Sein Lob zu vollenbringen. Drum dein Stimmlein Laß erschallen; denn vor allen Kannst du loben Den im Himmel hoch dort oben. Echo, der wilde Widerhall, Will sein bei diesem Freudenschall Und lässet sich auch hören; Verweist uns alle Müdigkeit, Der wir ergeben allezeit, Lehrt uns den Schlaf betören. ... Die Sterne, so am Himmel stehn, Lassen sich zum Lob Gottes sehn Und tun ihm Ehr' beweisen; Auch die Eul', die nicht singen kann, Zeigt doch mit ihrem Heulen an, Daß sie ihn auch tu preisen. ... Nur her, mein liebstes Vögelein, Wir wollen nicht die Faulsten sein Und schlafend liegen bleiben; Sondern, bis daß die Morgenröt Erfreuet diese Wälder öd, In seinem Lob verbleiben. Laß dein Stimmlein Laut erschallen; denn vor allen Kannst du loben Den im Himmel hoch dort oben.
Composition:
- Set to music by Karl Friedrich Zelter (1758 - 1832), "Der Waldbruder", Z 122 no. 5, stanzas 1-2, 3 (lines 1-6), 4 (lines 1-6), 5 [ voice and piano ], from Zwölf Lieder am Clavier zu singen, no. 5, Berlin, auf Kosten des Verfaßers, und in Commision bey David Veit, gedruckt bei George Friedrich Starcke
Text Authorship:
- by Hans Jakob Christoffel von Grimmelshausen (1621 - 1676), "Komm Trost der Nacht", appears in Der abenteuerliche Simplicissimus Teutsch, Book 1, Chapter 7 ; later included in Arnim and Brentano's collection Des Knaben Wunderhorn
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