by Karl Friedrich Müchler (1763 - 1857)
Die welkende Rose See original
Language: German (Deutsch)
Auch sie, die Rose, die du mir gegeben, legt schon die Pracht der zarten Blüten ab, auch sinkt sie traurig in ein feuchtes Grab, ein sprechend Bild von Erdenglück und Leben! Wie pflegt' ich sie; doch konnt ich sie nicht schützen; Sie senkt ihr Haupt, ihr Purpurglanz erblasst. Die Hand, die jetzt den welken Stengel fasst, Kann nun sich nur an ihren Dornen ritzen. Was half es mir, so sorgsam sie zu pflegen, Was hilft mir, ach! die heiße Thräne jetzt, Womit ich sie so oft statt Tau's genetzt? So ist denn dies allein der Hoffnung Segen? Allein sie darf und soll nicht ganz verwesen, ihr dürres Laub wird stets mir heilig sein; ich seh' sie an und denke sinnend dein und jener Zeit, wo sie im Blüh'n gewesen. Erinnerung hat tausend stille Freuden, sie sei mein Trost! Es wird dein holdes Bild, wenn meinen Blick auch Grabesnacht umhüllt, selbst sterbend nicht aus meinem Herzen scheiden.
Composition:
- Set to music by Johann Friedrich Hugo, Freiherr von Dalberg (1760 - 1812), "Die welkende Rose", op. 25 (15 Deutsche Lieder) no. 12 [ voice and piano ], Bonn, N. Simrock
Text Authorship:
- by Karl Friedrich Müchler (1763 - 1857), "Die welkende Rose"
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Researcher for this page: Johann Winkler
This text was added to the website: 2021-05-23
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Word count: 159