by Karl Friedrich Müchler (1763 - 1857)
Language: German (Deutsch)
Neige dich von deinem Throne, du der Unschuld Trösterin, streu' aus deiner Zauberkrone mir auch Schlummerkörner hin, dass, nach schwer durchweinten Nächten mir mein ungetreuer Freund, kühlen Mohn in seiner Rechten, mit dem Abendstern erscheint. ... Selten wohnst du in Palästen, wo der Tugend Keim verdorrt; das Geräusch von Hofesfesten scheuchet dich auf immer fort von der Fürsten Ruhekissen, wo die finst're Sorge wacht, die ein blutendes Gewissen oft zu Folterbänken macht. ... Du bewohnst des Landmanns Hütte, die der Kranz der Unschuld schmückt, wo der Einfalt Taubensitte jeden falschen Wunsch erstickt, tanzest bei des Abends Kühle in der Winzer frohen Reih'n, mischest gern dich in die Spiele unbefang'ner Kinder ein. ... Göttin, sei auch meinem Leben als Gefährtin zugesellt, lass mich deinen Sohn umschweben, der der Träume Füllhorn hält, dass er, wenn mein Auge weinet, meinen Mut durch Hoffnung nährt, bis sein Bruder mir erscheinet und die Fackel lächelnd kehrt.
Composition:
- Set to music by Johann Friedrich Hugo, Freiherr von Dalberg (1760 - 1812), "An die Ruhe", op. 25 (15 Deutsche Lieder) no. 15, stanzas 1,3,6,9 [ voice and piano ], Bonn, N. Simrock
Text Authorship:
- by Karl Friedrich Müchler (1763 - 1857), "An die Ruhe"
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Researcher for this page: Johann Winkler
This text was added to the website: 2021-05-23
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