by Rudolf Löwenstein (1819 - 1891)
Der dumme Hans See original
Language: German (Deutsch)
Hänschen will ein Tischler werden, Ist zu schwer der Hobel, Schornsteinfeger will er werden, Doch das ist nicht nobel, Hänschen will ein Bergmann werden, Mag sich doch nicht bücken, Hänschen will ein Müller werden, Doch die Säcke drücken, Hänschen will ein Weber werden, Doch das Garn zerreißt er: Immer wenn er kaum begonnen, Jagt ihn fort der Meister. Hänschen, Hänschen, denke d'ran, Was aus dir noch werden kann. Hänschen will ein Schloßer werden, Sind zu heiß die Kohlen, Hänschen will ein Schuster werden, Sind zu hart die Sohlen, Hänschen will ein Schneider werden, Doch die Nadeln stechen, Hänschen will ein Glaser werden, Doch die Scheiben brechen. Hänschen will Buchbinder werden, Riecht zu sehr die Kleister: Immer wenn er kaum begonnen, Jagt ihn fort der Meister. Hänschen, Hänschen, denke d'ran, Was aus dir noch werden kann. Hänschen hat noch viel begonnen, Brachte nichts zu Ende; Drüber ist die Zeit verronnen, Schwach sind seine Hände. Hänschen ist ein Hans geworden, Und er sitzt voll Sorgen, Hungert, bettelt, weint und klaget Abends und am Morgen: "Warum war ich nicht, ich Dummer In der Jugend fleißig? Was ich immer auch begonnen -- Dummer Hans doch heiß' ich. Ach, nun glaub' ich selbst daran, Daß aus mir nichts werden kann!"
Composition:
- Set to music by Gustav Heinrich Graben-Hoffmann (1820 - 1900), "Der dumme Hans", op. 107 no. 34, published c1883 [ voice and piano ], from Frühlingsstimmen: Neue Liederspende für die Jugend, no. 34, Dresden: L. Hoffarth
Text Authorship:
- by Rudolf Löwenstein (1819 - 1891), "Die traurige Geschichte von dummen Hänschen", appears in Der Kindergarten, Berlin: T. Trautwein'sche Buch- und Musikhandlung, first published 1846
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