by Karl Friedrich von Gerok (1815 - 1890)
Kindergottesdienst See original
Language: German (Deutsch)
Es läuten zur Kirche die Glocken,
Die Eltern, sie gingen schon aus,
Drei Kindlein mit goldenen Locken
Die sitzen noch unter dem Haus.
Die munteren, unmüß'gen Gäste
sind noch für die Kirche zu klein,
Doch wollen am heiligen Feste
sie fromm wie die Alten schon sein.
Hat jedes ein Buch sich genommen
Und hält es verkehrt auf dem Schoß,
Draus singen die Schelme, die frommen,
Mit schallender Stimme drauf los.
Weiß selber noch keins, was es singet,
singt jedes in anderem Ton;
singt immer, ihr Kindlein, es dringet
Auch so zu dem himmlischen Thron.
Dort stehen die Engel, die reinen,
Und singen dem Vater der Welt,
Der stets vom Munde der Kleinen
Am liebsten sein Lob sich bestellt.
Singt immer; da drüben im Garten,
Da singts in die Wette mit euch;
Die Vögelein sind es, die zarten,
Die zwitschern im jungen Gesträuch.
Singt immer; ihr singet im Glauben
Das ist ja dem Heiland genug,
Ein Herz ohne Falsch wie die Tauben
Nimmt frühe gen Himmel den Flug.
...
Singt immer; aus irdischen Hallen
Der hehrste und herrlichste Chor,
Was ist er? ein kindisches Lallen,
Ein Hauch in des Ewigen Ohr!
Note: the poem has the following epigraph at the top:
Matth. 21, 16. Aus dem Munde der Unmündigen hast du dir ein Lob zugerichtet.
Composition:
- Set to music by Adolf Wallnöfer (1854 - 1946), "Kindergottesdienst", op. 99 (Duette für hohe und tiefe stimmen) no. 5, stanzas 1-7,10 [ vocal duet with piano ]
Text Authorship:
- by Karl Friedrich von Gerok (1815 - 1890), "Kindergottesdienst", appears in Palmblätter, in Heilige Zeiten, first published 1858
See other settings of this text.
Researcher for this page: Bertram Kottmann
This text was added to the website: 2016-08-06
Line count: 40
Word count: 240