by Robert Reinick (1805 - 1852)
Trunkene Disputation See original
Language: German (Deutsch)
Der Unbefangene: Freunde, schaut einmal empor; kommt es euch nicht auch so vor, als ob klingend immerfort sich's beweg' am Himmel dort? Seh' ich auch ganz klar nicht mehr, darauf trink' mein Glas ich leer, dass es klingt wie Geigen! Chor: Eia, eia, wie so schön, wunderlieblich anzuseh'n, Himmel hängt voll Geigen. Der Prosaische: Geigen? Ei warum nicht gar! Sterne sind's, die offenbar ganz gemütlich her und hin eben durch den Himmel zieh'n, aber Geigen nimmermehr, darauf trink' mein Glas ich leer bis zur letzten Neigen! Chor: Eia, eia, wie so schön, wunderlieblich anzuseh'n, Himmel hängt voll Geigen. Der Poetische: Geigen? O wie klebt ihr doch am Gemeinen immer noch! Engel, licht und wunderbar, fliegen durch die Sterne klar, singen dort und jubeln sehr, d'rauf trink' den Pokal ich leer, und das soll's bezeugen! Chor: Eia, eia, wie so schön, wunderlieblich anzuseh'n, Himmel hängt voll Geigen. Der Musikalische: Geigen? Seid ihr denn behext? Immer noch der alte Text! Nein, ein einz'ger Kontrabass, groß wie's Heidelberger Fass, ist der Himmel ringsumher; wenn ich nicht am Trinken wär, möcht' ich selbst d'rauf geigen! Chor: Eia, eia, wie so schön, wunderlieblich anzuseh'n, Himmel hängt voll Geigen.
Composition:
- Set to music by Vinzenz Lachner (1811 - 1893), "Trunkene Disputation" [ vocal quartet for male voices ], from Sechs Quartette für Männerstimmen, no. 4
Text Authorship:
- by Robert Reinick (1805 - 1852), "Trunkene Disputation", appears in Lieder eines Malers mit Randzeichnungen seiner Freunde
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Researcher for this page: Johann Winkler
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