Schneeglöckchen tut läuten:
Kling -- ling -- ling
Was hat das zu bedeuten? --
Ei, gar ein lustig Ding!
Der Frühling heut' geboren ward,
Ein Kind der allerschönsten Art;
Zwar liegt es noch im weißen Bett,
Doch spielt es schon so wundernett,
Drum kommt, ihr Vögel, aus dem Süd'
Und bringet neue Lieder mit!
Ihr Quellen all,
Erwacht im Tal!
Was soll das lange Zaudern?
Sollt mit dem Kinde plaudern!
Maiglöckchen tut läuten!
Bim -- bam -- bam!
Was hat das zu bedeuten?
Frühling ist Bräutigam:
Macht Hochzeit mit der Erde heut'
Mit großer Pracht und Herrlichkeit.
Wohlauf denn, Nelk' und Tulipan,
Und schwenkt die bunte Hochzeitfahn'!
Du Ros' und Lilie, schmücket euch,
Brautjungfern sollt ihr werden gleich!
Ihr Schmetterling'
Sollt bunt und flink
Den Hochzeitreigen führen,
Die Vögel musiciren!
...
Sechs Quartette für Männerstimmen
by Vinzenz Lachner (1811 - 1893)
1. Schneeglöckchen
Text Authorship:
- by Robert Reinick (1805 - 1852), "Frühlingsglocken", appears in Lieder, in Frühling und Liebe, appears in Lieder eines Malers mit Randzeichnungen seiner Freunde, first published 1837
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Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):
- CAT Catalan (Català) (Salvador Pila) , copyright © 2021, (re)printed on this website with kind permission
- DUT Dutch (Nederlands) [singable] (Lau Kanen) , "Lenteklokjes", copyright © 2012, (re)printed on this website with kind permission
- ENG English (Sharon Krebs) , copyright © 2024, (re)printed on this website with kind permission
- FRE French (Français) (Guy Laffaille) , "Cloches de printemps", first published 1892, copyright © 2014, (re)printed on this website with kind permission
- ITA Italian (Italiano) (Ferdinando Albeggiani) , "Campane di primavera", copyright © 2009, (re)printed on this website with kind permission
Note for stanza 4, line 10, word 3: sometimes spelled "musizieren"
Research team for this page: Emily Ezust [Administrator] , Sharon Krebs [Guest Editor] , Johann Winkler2. Zum Liebchen
Die Sonne, die schien so lustig draus,
Da ging ich zu meinem Liebchen aus,
Trala, trali,
Wie schön ist sie!
Trali, Trala,
Bald bin ich da
Bei ihr in der kühlen Laube.
Und als ich kam in den grünen Wald,
Da sangen die Vögel mannigfalt:
Trala, trali,
Bleib hie! bleib hie!
Trali, trala,
Wie schön ist's da
Bei uns in dem schönen Walde!
Und als ich kam an den blauen Bach,
Da liefen und riefen die Wellen mir nach:
Trala, trali,
Bleib hie! bleib hie!
Trali, trala,
Wie schön ist's da
Bei uns unter dunklen Erlen!
Und wie ich da sprach: das kann nicht sein,
Ich geh' ja zu der Herzliehsten mein!
Trala, trali,
Wie flogen sie,
Trali, trala,
Wie liefen sie da
Mir nach zu meiner Herzliebsten!
...
Text Authorship:
- by Robert Reinick (1805 - 1852), "Zum Liebchen", appears in Lieder, in Frühling und Liebe, first published 1844
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Research team for this page: Emily Ezust [Administrator] , Johann Winkler3. An den Sonnenschein
O Sonnenschein! o Sonnenschein!
Wie scheinst du mir ins Herz hinein,
Weckst drinnen lauter Liebeslust,
Daß mir so enge wird die Brust!
...
O Sonnenschein! Du glaubest wohl,
Daß ich wie du es machen soll,
Der jede schmucke Blume küßt,
Die eben nur sich dir erschließt?
Text Authorship:
- by Robert Reinick (1805 - 1852), "An den Sonnenschein", appears in Lieder, in Frühling und Liebe, first published 1844
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Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):
- CAT Catalan (Català) (Salvador Pila) , copyright © 2015, (re)printed on this website with kind permission
- DUT Dutch (Nederlands) [singable] (Lau Kanen) , "Aan de zonneschijn", copyright © 2012, (re)printed on this website with kind permission
- ENG English (Emily Ezust) , "To sunshine", copyright ©
- FRE French (Français) (Guy Laffaille) , "À l'éclat du soleil", copyright © 2010, (re)printed on this website with kind permission
4. Trunkene Disputation
Der Unbefangene: Freunde, schaut einmal empor; kommt es euch nicht auch so vor, als ob klingend immerfort sich's beweg' am Himmel dort? Seh' ich auch ganz klar nicht mehr, darauf trink' mein Glas ich leer, dass es klingt wie Geigen! Chor: Eia, eia, wie so schön, wunderlieblich anzuseh'n, Himmel hängt voll Geigen. Der Prosaische: Geigen? Ei warum nicht gar! Sterne sind's, die offenbar ganz gemütlich her und hin eben durch den Himmel zieh'n, aber Geigen nimmermehr, darauf trink' mein Glas ich leer bis zur letzten Neigen! Chor: Eia, eia, wie so schön, wunderlieblich anzuseh'n, Himmel hängt voll Geigen. Der Poetische: Geigen? O wie klebt ihr doch am Gemeinen immer noch! Engel, licht und wunderbar, fliegen durch die Sterne klar, singen dort und jubeln sehr, d'rauf trink' den Pokal ich leer, und das soll's bezeugen! Chor: Eia, eia, wie so schön, wunderlieblich anzuseh'n, Himmel hängt voll Geigen. Der Musikalische: Geigen? Seid ihr denn behext? Immer noch der alte Text! Nein, ein einz'ger Kontrabass, groß wie's Heidelberger Fass, ist der Himmel ringsumher; wenn ich nicht am Trinken wär, möcht' ich selbst d'rauf geigen! Chor: Eia, eia, wie so schön, wunderlieblich anzuseh'n, Himmel hängt voll Geigen.
Text Authorship:
- by Robert Reinick (1805 - 1852), "Trunkene Disputation", appears in Lieder eines Malers mit Randzeichnungen seiner Freunde
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Researcher for this page: Johann Winkler5. Klage
Warum soll ich denn nicht schauen Deiner Augen hellen Schein? Seh' ich doch in Sonn' und Sterne Und den klaren Mond hinein! Warum soll ich denn nicht küssen Deiner Lippen Rosenpaar? Beut doch jede rote Blume Ihren Mund zum küssen dar! Warum willst du mich nicht hören Wenn mein helles Lied erklingt? Hörst du doch auf jeden Vogel, Der in deinem Garten singt! Sprichst: Du wärest nicht dein eigen, Aug' und Lippe nicht mehr dein, Und ich sollte nun verschliessen Still und stumm die Liebe mein? Nein, das kann ich nicht ertragen, Will es singen still für mich; Stern'und Blume will ich grüssen, Träumen nur, ich grüsste dich!
Text Authorship:
- by Robert Reinick (1805 - 1852), "Klage", appears in Lieder eines Malers mit Randzeichnungen seiner Freunde, appears in Lieder, in Frühling und Liebe, first published 1838
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Research team for this page: Emily Ezust [Administrator] , Barbara Miller , Johann Winkler6. Taschen‑ und Flaschenlied
Volle Taschen, volle Flaschen, Doppelklang so hell und rein! Lichtes Silber, gold'ner Wein! Volle Taschen, leere Flaschen? Mädel, bring uns neue her! Trinken die wohl auch noch leer! Leere Taschen, volle Flaschen? Ei, Herr Wirt, das muss schon geh'n, werden bald uns wiederseh'n. Leere Taschen, leere Flaschen? Ja, potz Himmel Sapperment, da ist Sang und Klang zu End'!
Text Authorship:
- by Robert Reinick (1805 - 1852), "Taschen- und Flaschenlied", appears in Lieder eines Malers mit Randzeichnungen seiner Freunde
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Researcher for this page: Johann Winkler