by Aloys Wilhelm Schreiber (1761 - 1841)
Das Mädchen und die Blumen See original
Language: German (Deutsch)
Süße Blumen, seid willkommen in des Jahres gold'ner Zeit; ach, ihr seid so spät gekommen, und der Sommer ist nicht weit. Könnt ihr meine Stimme hören, könnt ihr meine Blicke seh'n? Sagt mir, welche will mich lehren, euer leises Wort versteh'n? Sagt mir, welche soll ich wählen zur Gespielin in dem Mai? Welche will mir gern erzählen, wo die schöne Heimat sei? Die Lilie: Wähle mich! Mit reinem Kleide schmückte mich der Mutter Hand, Unschuld wurde mein Geschmeide, und so bin ich dir verwandt. ... Das Veilchen: Wähle mich! Ein süß Verlangen wohnt in meinem zarten Blau; doch es kühlt die warmen Wangen freundlich mir der reine Tau. Die Rose: Wähle mich! Denn treu behüten lehr' ich dich durch heil'ge Scham deiner Jugend keusche Blüten ohne Reue, ohne Gram. ... Der Rosmarin: Wähle mich! Denn hoffend bindet mich die junge Braut ins Haar; wähle mich, denn hoffend windet mich die Trauer um die Bahr'. Wähle Lilie - wähle Veilchen - wähle Rose - wähle Rosmarin - wähle! Das Mädchen: O ihr Freundlichen, umgeben sollt ihr alle meinen Mai, sollt mir sagen, was im Leben, was im Tod das Schönste sei.
Composition:
- Set to music by Peter Joseph Lindpaintner (1791 - 1856), "Das Mädchen und die Blumen", op. 37 (Lieder-Sammlung für eine Singstimme mit Begleitung des Pianoforte), Heft 1 no. 6, stanzas 1-4,6,5,7-8 [ voice and piano ]
Text Authorship:
- by Aloys Wilhelm Schreiber (1761 - 1841), "Das Mädchen und die Blumen"
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Researcher for this page: Johann Winkler
This text was added to the website: 2024-08-11
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