by Gottfried August Bürger (1747 - 1794)
Lust am Liebchen Matches original text
Language: German (Deutsch)
Wie selig, wer sein Liebchen hat, Wie selig lebt der Mann! In Friedrichs oder Ludwigs Stadt Ist keiner besser dran. Er achtet's nicht, was Hof und Stadt Dafür ihm bieten kann; Und wenn er keinen Kreuzer hat, Dünkt er sich Krösus dann. Die Welt mag laufen oder stehn, Mag rollen um und um; Und alles auf dem Kopfe gehn! Was kümmert er sich drum? Hui! ist sein Wort zu Strom und Wind, Wer macht aus euch sich was? Nichts mehr, als wehen kann der Wind, Und Regen macht nur naß. Gram, Sorg' und Grille sind ihm Spott; Er fühlt sich frei und froh; Und kräht, vergnügt in seinem Gott, In dulci Jubilo. Durch seine Adern kreiset frisch Und ungehemmt sein Blut. Gesunder ist er wie ein Fisch In seiner klaren Flut. Ihm schmeckt sein Mahl; er schlummert süß, Bei federleichtem Sinn, Und träumt sich in ein Paradies Mit seiner Eva hin. In Götterfreuden schwimmt der Mann, Die kein Gedanke mißt, Der singen oder sagen kann, Daß ihn sein Liebchen küßt. Doch ach! was sing' ich in den Wind Und habe selber keins? O Evchen, Evchen, komm geschwind, O komm und werde meins!
Composition:
- Set to music by Carl Christian Agthe (1762 - 1797), "Lust am Liebchen"
Text Authorship:
- by Gottfried August Bürger (1747 - 1794), "Lust am Liebchen"
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Researcher for this text: Emily Ezust [Administrator]
This text was added to the website between May 1995 and September 2003.
Line count: 36
Word count: 192