by Anonymous / Unidentified Author and sometimes misattributed to Gottlieb Konrad Pfeffel (1736 - 1809)
Der Scheerenschleifer Matches original text
Language: German (Deutsch)
Scheer-Messer, Messer schleif, Scheer schleif, Scheer-Messer schleif! Si Si Scheer-Messer schleif! Ich nehme die Gebühren Für's Schleifen und Polieren, Doch neben dieser freien Kunst Sing' ich umsonst. Bin ich nicht hochgelehrt? Nicht reicht und nicht geehrt; So ist mein kleines Städtchen Doch Goldes Werth. Es nährt mich ohne Sorgen Ja ehrlich heut und morgen; Ein Glück das mancher stolze Mann Nicht rühmen kann. Braucht mich nicht alle Welt Der Kaiser jetzt im Feld, Der Bettler, dem zum Messer Der Braten fehlt? Der Doctor und Barbierer, Der flinke Haarfrisierer, Der Krämre, Schneider, Metzger, Koch, Und wer all's noch? Auch Federmesserlein Schleif' ich auf meinem Stein; Denn ohne mich kann keiner Ein Autor sein. Es haben die Poeten Vor allen mich von nöthen; Denn, wenn ihr Werk nicht haut noch sticht, So liest man's nicht. Am allerliebsten dient Mein Fleiss dem schönen Kind, Wo kleines Herzens Scheeren Zu schleifen sind. Doch gilt es meine Damen Des Nächsten guten Namen: So schneidet, wenn ich bitten darf, Nicht gar zu scharf. Scheer-Messer, Messer schleif, Scheer schleif, Scheer-Messer schleif! Si si Scheer-Messer schleif! Bis Morgen schnurrt mein Rädchen Für andre Herrn und Mädchen; Doch ich, sein Herr, bin frank und frei, Und froh dabei.
Composition:
- Set to music by Wilhelm Ehlers (1774 - 1845), "Der Scheerenschleifer", published 1804 [ voice, violin, guitar ], in Gesänge mit Begleitung der Chittarra eingerichtet von Wilhelm Ehlers, Tübingen: in der J. G. Cotta'schen Buchhandlung
Text Authorship:
- by Anonymous / Unidentified Author, no title
- sometimes misattributed to Gottlieb Konrad Pfeffel (1736 - 1809)
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Researcher for this page: Melanie Trumbull
This text was added to the website: 2017-10-07
Line count: 46
Word count: 199