by Simon Dach (1605 - 1659)
Translation by Johann Gottfried Herder (1744 - 1803)
Anke van Tharaw öß de my geföllt
Language: Plattdeutsch
Anke van Tharaw öß de my geföllt Se öß mihn Lewen mihn Goet on mihn Gölt. Anke van Tharaw heft wedder eer Hart Op my geröchtet ön Löw' on ön Schmart. Anke van Tharaw mihn Rihkdom mihn Goet Du mihne Seele mihn Fleesch on mihn Bloet. Quöm allet Wedder glihk ön ons tho schlahn Wy syn gesönnt by een anger tho stahn. Kranckheit Verfälgung Bedröfnos on Pihn Sal unsrer Löve Vernöttinge syn. Recht as een Palmen-Bohm äver söck stöcht Je mehr en Hagel on Regen anföcht. So wardt' de Löw' ön onß mächtich on groht Dörch Kryhtz dörch Lyden dörch allerley Noht. Wördest du glihk een mahl van my getrennt Leewdest dar wor öm dee Sönne kuhm kennt; Eck wöll dy fälgen dörch Wöler dörch Mär Dörch Yhß dörch Ihsen dörch fihndlöcket Hähr. Anke von Tharaw mihn Licht mihne Sönn' Mihn Leven schluht öck ön dihnet henönn. Wat öck geböde wart van dy gedahn Wat öck verböde dat lätstu my stahn. Wat heft de Löve däch ver een Bestand Wor nich een Hart öß een Mund eene Hand? Wor öm söck hartaget kabbelt on schleyht On glihk den Hungen on Katten begeyht. Anke von Tharaw dat war wy nich dohn Du böst mihn Dühfken myn Schahpken mihn Hohn. Wat öck begehre begehrest du ohck Eck laht den Rack dy du lätst my de Brohk. Dit öß dat Anke du söteste Ruh Een Lihf on Seele wart vht öck on Du. Dit mahckt dat Lewen tom hämmlischen Rihk Dörch Zancken wart et der Hellen gelihk.
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Confirmed with Deutsche Dichter des siebzehnten Jahrhunderts, neunter Band: Gedichte von Simon Dach, ed. by Hermann Österley, Leipzig: F. A. Brockhaus, 1876. Appears in Weltliche Lieder, pages 123 - 124.
Text Authorship:
- by Simon Dach (1605 - 1659), no title
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Researcher for this page: Melanie Trumbull
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Ännchen von Tharau Matches original text
Language: German (Deutsch)  after the Plattdeutsch
Ännchen von Tharau ist, die mir gefällt, Sie ist mein Leben, mein Gut und mein Geld. Ännchen von Tharau hat wieder ihr Herz Auf mich gerichtet in Lieb' und in Schmerz. Ännchen von Tharau, mein Reichthum, mein Gut, Du meine Seele, mein Fleisch und mein Blut! Käm' alles Wetter gleich auf uns zu schlahn, Wir sind gesinnet bei einander zu stahn. Krankheit, Verfolgung, Betrübnis und Pein Soll unsrer Liebe Verknotigung seyn. Ännchen von Tharau, mein Licht, meine Sonn, Mein Leben schließ' ich um deines herum. Recht als ein Palmenbaum über sich steigt, Je mehr ihn Hagel und Regen anficht; So wird die Lieb' in uns mächtig und groß Durch Kreuz, durch Leiden, durch allerlei Noth. Ännchen von Tharau, mein Reichthum, mein Gut, Du meine Seele, mein Fleisch und mein Blut! Würdest du gleich einmal von mir getrennt, Lebtest, da wo man die Sonne kaum kennt; Ich will dir folgen durch Wälder, durch Meer, Durch Eis, durch Eisen, durch feindliches Heer. Was ich gebiete, wird von dir gethan, Was ich verbiete, das läßt du mir stahn. Was hat die Liebe doch für ein Bestand, Wo nicht Ein Herz ist, Ein Mund, Eine Hand? Wo man sich peiniget, zanket und schlägt, Und gleich den Hunden und katzen beträgt? Ännchen von Tharau, das woll'n wir nicht thun; Du bist mein Täubchen, mein Schäfchen, mein Huhn. Was ich begehre, ist lieb dir und gut; Ich laß den Rock dir, du läßt mir den Hut! Dies ist uns Ännchen die süsseste Ruh, Ein Leib und Seele wird aus Ich und Du. Dies macht das Leben zum himmlischen Reich, Durch Zanken wird es der Hölle gleich.
Composition:
- Set to music by (Philipp) Friedrich Silcher (1789 - 1860), "Ännchen von Tharau", 1827
Text Authorship:
- by Johann Gottfried Herder (1744 - 1803), "Band der Liebe"
Based on:
- a text in Plattdeutsch by Simon Dach (1605 - 1659), no title
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Research team for this page: Emily Ezust [Administrator] , Melanie Trumbull
This text was added to the website: 2005-09-26
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