by Christian Felix Weisse (1726 - 1804)
Klagelied eines Knaben auf den Tod eines jungen Mädchens Matches base text
Language: German (Deutsch)
Dies bange Klaggetöne, gilt das Amalien? Wie, hab' ich nicht die Schöne vor kurzem noch geseh'n? O ja, mit ihren Schwestern ging sie noch ehegestern zum frohen Tanz in einem Blumenkranz. Wie die Orangenblüte, so glänzt' ihr Angesicht, und selbst die Rose glühte darunter schöner nicht; am Abend von dem Tage war ihre letzte Klage, dass ganz und gar ihr Kranz entblättert war. Wer hätt' ihr sollen sagen, dass wir in nächster Nacht sie würden so beklagen, wie sie des Kranzes Pracht. Die Blume - unter allen die schönste - ist gefallen. Sie fällt herab, so früh verwelkt, ins Grab. Wo seid ihr, süße Rosen, wo seid ihr hingefloh'n? Statt euch noch zu liebkosen, eilt man behend' davon. Wie schlecht schmückt sie die Seide von ihrem Sterbekleide! Und dies ist doch an ihr das Schönste noch! Bald wird man den Gebeinen die letzten Dienste weih'n, um sie nicht weiter weinen, und sie vergessen sein! Ich will ihr Blumen streuen, so oft sie sich verneuen ... Doch wer sagt mir, wie lange bin ich hier?
Composition:
- Set to music by Johann Adam Hiller (1728 - 1804), "Klagelied eines Knaben auf den Tod eines jungen Mädchens", published 1769 [ voice and piano or harpsichord ], from Lieder für Kinder, no. 34, Leipzig: Weidmanns Erben und Reich
Text Authorship:
- by Christian Felix Weisse (1726 - 1804)
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Researcher for this page: Johann Winkler
This text was added to the website: 2020-04-07
Line count: 40
Word count: 171