by Friedrich Heinrich Karl, Freiherr de La Motte-Fouqué (1777 - 1843)
Lebensblumen See original
Language: German (Deutsch)
Ach, lieber Gott, wie krank und matt
Sehnt sich nach letzter Lagerstatt
Ein Herz, das viel gelitten hat!
Und doch blüht viele Blümlein bunt,
Und spricht ihr freudenreicher Mund:
"Sey wieder froh und werd' gesund!"
Ich kann ja nicht, ihr Blümelein,
Ich kann nicht wieder lustig seyn,
Auch engt viel Schmerz mich zwängend ein.
...
"Mein Freund, das wird bald anders seyn,
Wir blüh'n an deinem Grabestein,
Und funkeln hell und duften fein."
Ach Blümchen ja, das wollt doch thun!
Mich dünkt, je mehr ich ringe nun,
Je lieblicher einst werd ich ruh'n.
"Das kannst du glauben, lieber Freund,
Ein Auge, das recht viel hier weint,
Besiegt schon hier den ew'gen Feind.
"Und wenn uns hier wer pflücken will,
Da halten wir ihm doch nicht still;
Er faßt nur Staub und alt Gerüll.
"Mein Freund, hier sind wir Schatten nur!
Dort oben auf der sel'gen Flur
Blüh'n wir in steter Lichtnatur."
Composition:
- Set to music by Hans Georg Nägeli (1773 - 1836), "Lebensblumen", published 1818, stanzas 1-3,5-9 [ voice and piano ], in Liederkranz auf das Jahr 1818, Zürich: Verlag Nägeli, pages 35-37
Text Authorship:
- by Friedrich Heinrich Karl, Freiherr de La Motte-Fouqué (1777 - 1843), "Lebensblumen", appears in Gedichte
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Researcher for this page: Melanie Trumbull
This text was added to the website: 2016-10-23
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Word count: 170