by Richard Pohl (1826 - 1896)
Language: German (Deutsch)
Ich flüsterte leis in den einsamen Bach, er schien mir so still und verschwiegen, drei Wörtchen, so lieb, die bei Tag und bei Nacht in seeligste Träume mich wiegen. Doch als ich dem Bach das Geheimniß verrieth, hat eilig er's weiter getragen; eine liebliche Blume am Ufer ihm blüht, der dürft' er schon heimlich es sagen. Die Blume dem Schmetterling schüchtern verrieth, was der nicht konnte verscheigen; die Nachtigall sang es, da tönte das Lied bald schmetternd von allen Zweigen. Und als es durchflogen den rauschenden Wald, hat sich's zu den Bergen geschwungen, und höher und stärker mit Sturmesgewalt, ist's bis zu den Wolken gedrungen. Sie liebt mich, sie liebt mich! So schallte es laut, mir wollte das Herz fast zerspringen, daß Himmel und Erde, was sie mir vertraut, das süße Geheimniß nun singen!
Note: "Geheimnis" is a modern spelling of "Geheimniss" or "Geheimniß"
Researcher for this page: Harry Joelson
Composition:
- Set to music by Hermann (Gustav) Goetz (1840 - 1876), "Geheimnis", op. 12 (Sechs Lieder für Sopran (oder Tenor) mit Pianoforte) no. 1 (1868-76), published 1876 [ soprano or tenor and piano ], Leipzig, Kistner
Text Authorship:
- by Richard Pohl (1826 - 1896), "Geheimniß"
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