by Ernst Konrad Friedrich Schulze (1789 - 1817)
Language: German (Deutsch)
Ich liebte dich, und ach, ich muß entsagen! Nicht zürn' ich dir, ich zürne dem Geschick. Wirst du mich je um meiner Thränen fragen, So gieb nur selbst die Antwort dir zurück! Ich liebte dich, ich will es nicht verhehlen, War auch nur Schmerz der langen Sehnsucht Ziel; Ist Liebe nicht ein Antheil schöner Seelen, Und lohnet nicht Gefühl sich durch Gefühl? ... Ich liebe dich, und kann dich nicht vergessen; Doch schweigen will ich mit verhaltnem Schmerz, Will allen Gram in eine Thräne pressen, In einen Seufzer mein zerdrücktes Herz. ... Als Ideal sollst du vor mir jetzt schweben: Was ich gedacht, gefühlt, dir will ich's weihn. Du sollst die Gluth der Phantasie beleben, Du sollst mein Lied und meine Muse seyn. Laß mir die Lust, dich geistig zu verehren, Im süßen Traum dein Bildniß zu umfahn, Laß mir den Trost der stillen Wehmuthszähren, Der Geisternähe wundersüßen Wahn! ... O lebe wohl! nie wird dein Bild mich fliehen, Wenn auch dein Herz das meine bald vergißt; Ich habe dir und dem Geschick verziehen Und bin beglückt, wenn du nur glücklich bist.
Composition:
- Set to music by Emilie Zumsteeg (1796 - 1857), "Abschied", stanzas 1-2,4,8,6,13
Text Authorship:
- by Ernst Konrad Friedrich Schulze (1789 - 1817), "Abschied", subtitle: "An S. I."
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Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):
- ENG English (Sharon Krebs) , "Farewell", copyright © 2006, (re)printed on this website with kind permission
- ITA Italian (Italiano) (Ferdinando Albeggiani) , "Congedo", copyright © 2012, (re)printed on this website with kind permission
Researcher for this page: Sharon Krebs [Guest Editor]
This text was added to the website: 2006-11-21
Line count: 52
Word count: 384