by Robert Reinick (1805 - 1852)
Des Mädchens Geständnis See original
Language: German (Deutsch)
Der Abend war so wunderschön,
Da gingen beide wir durch's Feld;
Die Sonne wollte untergehn,
Und schien noch freundlich in die Welt;
Die Vögel sangen im Gesträuch,
Im Korn und in der blauen Luft;
Die Blumen blühten voll und reich,
Und um uns her war lauter Duft.
Gar feierlich war mir zu Mut,
Und doch dabei ohn Maßen froh;
Ich war der ganzen Welt so gut,
Gott weiß, mir war noch niemals so.
Da sprachen wir denn allerlei,
Wovon, das weiß ich selbst nicht mehr,
Und er auch war so gut dabei
so still, so still nebenher.
Doch als ich einmal mich gewandt,
Ich weiß nicht mehr, aus welchem Grund,
Da drückt' er plötzlich meine Hand,
Und küßt' mich ganz leise auf den Mund;
Und ich, ich konnt' nicht widerstehn,
Ich habe wieder ihn geküßt,
Und kann noch immer nicht verstehn,
Wie's mir nur eingefallen ist.
...
Composition:
- Set to music by Joseph (Gabriel) Rheinberger (1839 - 1901), "Des Mädchens Geständnis", op. 55 no. 2 (1866), published 1871, stanzas 1-3 [ soprano and piano ], from Liebesleben. Ein Cyclus von 8 Liedern, no. 2, Leipzig, Forberg
Text Authorship:
- by Robert Reinick (1805 - 1852), "Des Mädchens Geständniß", appears in Lieder, in Romanzen und Balladen [formerly Bilder], first published 1844
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This text was added to the website: 2009-03-30
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