Wenn ich [mein]1 Lied in Tönen leis' Hinsinge in die Nacht, Mein Lied, das ich für Dich allein Gesungen und erdacht: Da winken mir die Sterne zu, Da geht ein flüsternd Weh'n Durch Baum und Strauch als hört' ich Dich Dort in der Stille geh'n! Ich lausche hin -- da ist's ein Hauch, Der mir die Lippen schließt, Als hättest Du mir plötzlich fort Vom Mund Dein Lied geküßt.
Liebesleben. Ein Cyclus von 8 Liedern
Song Cycle by Joseph (Gabriel) Rheinberger (1839 - 1901)
1. Seliger Glaube  [sung text checked 1 time]
Text Authorship:
- by Ottilie Kleinschrod, née Stieler (1830 - 1913), "Seliger Glaube", appears in Lyrische Gedichte und Übertragungen nach böhmischer Kunst- und Volks-Poesie, in 1. Lyrische Gedichte, in 1. Liebe, first published 1887
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Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):
- ENG English (Sharon Krebs) , copyright © 2009, (re)printed on this website with kind permission
Confirmed with O. Malybrok-Stieler, Lyrische Gedichte und Uebertragungen nach böhmischer Kunst- und Volks-Poesie, Prag: Druck und Verlag von J. Otto, 1887, page 9.
1 Lang: "ein"Researcher for this page: Sharon Krebs [Guest Editor]
2. Des Mädchens Geständnis  [sung text checked 1 time]
Der Abend war so wunderschön,
Da gingen beide wir durch's Feld;
Die Sonne wollte untergehn,
Und schien noch freundlich in die Welt;
Die Vögel sangen im Gesträuch,
Im Korn und in der blauen Luft;
Die Blumen blühten voll und reich,
Und um uns her war lauter Duft.
[Mir war gar feierlich]1 zu Mut,
Und doch dabei [ohnmaßen]2 froh;
Ich war der ganzen Welt so gut,
Gott weiß, mir war noch niemals so.
Da sprachen wir denn allerlei,
Wovon, das weiß ich selbst nicht mehr,
Und er auch war so gut dabei
[Und ging so stille]3 nebenher.
Doch als ich einmal mich gewandt,
Ich weiß nicht mehr, aus welchem Grund,
Da drückt' er plötzlich meine Hand,
Und [küßt' mich leise]4 auf den Mund;
Und ich, ich konnt' nicht widerstehn,
Ich habe wieder ihn geküßt,
Und kann noch immer nicht verstehn,
Wie's mir nur eingefallen ist.
[ ... ]
Text Authorship:
- by Robert Reinick (1805 - 1852), "Des Mädchens Geständniß", appears in Lieder, in Romanzen und Balladen [formerly Bilder], first published 1844
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View original text (without footnotes)1 Rheinberger: "Gar feierlich war mir"
2 Rheinberger: "ohn Maßen"
3 Rheinberger: "so still, so still"
4 Rheinberger: "küßt' mich ganz leise"
Research team for this page: Sharon Krebs [Guest Editor] , Harry Joelson
3. Sehnsucht  [sung text checked 1 time]
Als mein Auge [sie]1 fand Und mein Herz [sie]1 erkannt, O, wie glühte die Brust Von Entzücken, von Lust! Wie voll Düfte die Au, Und der [Himmel so]2 blau, Und der Wald voll Gesang, Und die Lüfte voll Klang! Ohne [sie]1, wie so kalt, Und die Welt, wie so alt, Und die [Erde, wie]3 leer, Und das Herz, ach, so schwer!
Text Authorship:
- by Joseph Christian Freiherr von Zedlitz (1796 - 1869), "Sehnsucht", appears in Gedichte, first published 1859
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Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):
- ENG English (Michael P Rosewall) , copyright © 2022, (re)printed on this website with kind permission
Note: Marschner's score gives the singer the option to replace "sie" with "ihn" in stanza 1, line 1, word 4; stanza 1, line 2, word 4; stanza 3, line 1, word 2.
1 Kossmaly, Rheinberger: "dich"; Becker also has "dich" in the first line according to Hofmeister and further changes may exist not noted.2 Kossmaly, Marschner, Schoenberg, Stöckhardt: "Himmel, wie"
3 Marschner: "Erde so"
Research team for this page: Sharon Krebs [Guest Editor] , Johann Winkler
4. Mein Engel hüte dein  [sung text checked 1 time]
[Und willst du]1 von mir scheiden, [Mein herzgeliebter Knab',]2 Soll Alles Dich begleiten, Was [ich von Freuden hab'.]3 Mir bleibt, wenn du geschieden, Mein traurig Herz allein; Fahr' hin, [mein Lieb,]4 in Frieden! Mein Engel hüte dein! Ihm ward zur [Hut]5 gegeben Mein Glück und meine Ruh'; Ach, Glück und Ruh' [und]6 Leben, Herzlieb, das [bist]7 ja du! Und bist [mir du]8 geschieden, Flieht auch der Engel mein; Fahr' hin, [mein Lieb,]4 in Frieden! Mein Engel hüte dein! O [daß]9 er dir verschwiege, Was dich betrüben mag, Wie ich verlassen liege In Sehnsucht Nacht und Tag! Mein Bild soll mit dir gehen Im alten Freudenschein; Fahr' hin, auf Wiedersehen! Mein Engel hüte dein!
Text Authorship:
- by Wilhelm Ritter von Hertz, Dr. (1835 - 1902), "Mein Engel hüte dein", appears in Gedichte, in Lyrisches , first published 1859
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Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):
- CAT Catalan (Català) (Salvador Pila) , copyright © 2023, (re)printed on this website with kind permission
- ENG English [singable] (Florence Z. Marshall) , "Good angels watch o'er thee"
- ENG English [singable] (Edward Oxenford) , "My angel shall guard you!"
- ENG English (Sharon Krebs) , copyright © 2021, (re)printed on this website with kind permission
- FRE French (Français) (Pierre Mathé) , "Et si tu veux te séparer de moi", copyright © 2012, (re)printed on this website with kind permission
Confirmed with Wilhelm Hertz, Gedichte, Hamburg: Hofmann und Campe, 1859, pages 47-48.
1 Breu: "Wenn du willst"; Leavitt: "Und musst du"; Rheinberger: "So willst du"; further changes may exist not shown above.2 Abt: "muß ich verlassen sein,"
3 Abt: "je an Freuden mein."
4 Abt: "fahr' hin"
5 Wurm: "Hand"
6 Reger, Wurm: "im"
7 Kienzel, wurm: "ist" [this needs to be double-checked
8 Abt, Kienzl, Wurm: "du mir"
9 Jensen: "da"
Note: the poem is preceded by the following:
Daz iuwer min engel walte!
Alter Gruß.
Research team for this page: Emily Ezust [Administrator] , Sharon Krebs [Guest Editor]
5. Der verpflanzte Baum  [sung text checked 1 time]
Jener Halde Heimlichkeit Hab' ich nicht vergessen Wo wir einst in alter Zeit Abends oft gesessen Haupt an Haupt in sel'gem Traum Frieden im Gemüte Über uns ein [Apfelbaum]1 Stand in [Erstlingsblüte]2. Als ich d'rauf in Herzenspein Schied von meinem Kinde Ritzt' ich unsere Namen fein In die zarte Rinde Breite froh dem Himmel zu Deine Knospentriebe Junger Baum, so frisch wie du Grünet unsre Liebe Heute nach dem trauten Ort Ging ich voll Erwarten Doch der Baum ist lange fort Blüht in fremdem Garten Unbekannt verwächst daran Unser Liebeszeichen Schöner Baum, du wirst fortan Unsrem Glücke gleichen Denn ein Ort ist uns bereit Irgendwo auf Erden Wo wir nach so vielem Leid Sollen glücklich werden Wo sich unsre Wege dicht Ewiglich verbinden Doch, Herzlieb, wir wissen nicht Wo der Ort zu finden
Text Authorship:
- by Wilhelm Ritter von Hertz, Dr. (1835 - 1902), "Der verpflanzte Baum", from the collection Ein Münchner Dichterbuch (many poets), first published 1862
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View original text (without footnotes)1 Rheinberger: "Pfirsichbaum"
2 Rheinberger: "Stand in voller Blüte"
Researcher for this text: Emily Ezust [Administrator]
6. Treib zu, mein kühnes Boot  [sung text checked 1 time]
[Treib zu, treib zu]1, mein kühnes Boot Wohin der Wind dich werfen mag, Nicht schlimmer ist der dunkle Tod, Als dieser lichte Tag! Mir ist's, als spräch es aus der Flut: Wohl ist's hier kalt, wohl ist hier Nacht, Doch kälter sind, die um den Mut, Ums Hoffen dich gebracht! [Treib zu, treib zu]1, und ruh nicht mehr, Nur fort und nimmer heimwärts. Ein Ruhort ist das wildste Meer Für ein enttäuschtes Herz. Doch finden wir ein einsam Land, Wo nie erklang ein treulos Wort, Das Blütenhauch in Gift verwandt: Dort ruh, mein Boot, nur dort!
Text Authorship:
- by Fanny (Franziska) von Hoffnaaß, née Jägerhuber (1831 - 1892)
Based on:
- a text in English by Thomas Moore (1779 - 1852), "Sail on, sail on", appears in Irish Melodies
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View original text (without footnotes)1 Rheinberger, first setting: "Fahr zu, fahr zu"
Researcher for this page: Sharon Krebs [Guest Editor]
7. Die Verlassene  [sung text checked 1 time]
Fahr hin, fahr hin, du falscher Mann Und eile fort zur Lust In einem andern Liebesbann, An eine andre Brust! Getäuscht, betrogen hast du mich, Die Mühe war nicht groß; Ich glaubte, was so wonniglich Dem lieben Mund entfloss! Betrogen hast die Treue du, Gebrochen ihr das Herz, Genommen Glück und Seelenruh, Gelassen nur den Schmerz. Fahr hin mit [heiterm]1 Angesicht Und lass mich nur allein! Die Freude kann dir süßer nicht Als mir das Sterben sein! O, holde Ruh, wenn ich dahin, Von allem Leid genas, Von aller Welt vergessen bin, Still unterm grünen Gras.
Text Authorship:
- by Melchior Meyr (1810 - 1871), appears in Gedichte, first published 1867
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View original text (without footnotes)1 Rheinberger: "heitrem"
Researcher for this page: Sharon Krebs [Guest Editor]
8. Letzter Wunsch  [sung text checked 1 time]
Mein Schatz will Hochzeit halten, Ich liege auf den Tod Und nehme mit [zu]1 Grabe, Was ich in Schmerz und Noth Um ihn gelitten habe. An meinem Fenster [blühen]2 Gelbveigel und Rosmarin; Wenn ich von Lieb und Jammer Hinweggeschieden bin, Tragt still sie aus der Kammer! Zwei Sträußlein sollt ihr binden, Eins heftet mir an's Kleid, Eins sendet meinem Knaben; Es ist für alle Zeit Die letzte meiner Gaben. O dürft' ich ungesehen Dem frohen Paare nah'n, Und, wenn die Glocken läuten, [Ihn segnend noch]3 umfah'n, -- Und treten still beiseiten.
Text Authorship:
- by Wilhelm Ritter von Hertz, Dr. (1835 - 1902), "Letzter Wunsch", appears in Gedichte, Hamburg: Hoffmann und Campe, pages 70-71, first published 1859
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Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):
- ENG English (Sharon Krebs) , "Last wish", copyright © 2012, (re)printed on this website with kind permission
- FRE French (Français) (Pierre Mathé) , "Dernière volonté", copyright © 2012, (re)printed on this website with kind permission
Confirmed with Deutscher Dichterwald. Lyrische Anthologie von Georg Scherer, Vierte Auflage, Stuttgart, Eduard Hallberger, 1874, pages 517-518. Note: modern German would change the following spellings: "Noth" -> "Not"
1 Bill: "zum"2 Bill: "blüh'n"
3 Bill: "und segnend ihn" (nonsensical)
Research team for this page: Peter Donderwinkel , Sharon Krebs [Guest Editor] , Johann Winkler