by Heinrich VI, Holy Roman Emperor (1165 - 1197)
Gruß
Language: German (Deutsch)
Ich grüsse mit Gesang die Süsse, die ich nicht lassen kann und nimmer mag! Seit ich von Mund zu Mund sie möchte grüssen, ach leider dass ist mancher Tag. Der Glückliche, der nun diess Lied singt ihr, nach der ich schmachte so unsäglich hier, sei's Weib, sei's Mann, der grüsse sie damit von mir! Mein sind die Reich und Lande all, die weiten, wenn ich bei ihr, der Minniglichen, bin, und muss ich sie verlassen muss ich scheiden, all meine Macht und Reichthum ist dahin. Nur Schmerz und Sehnen ist dann meine Habe es steigen Freud' und Leiden in mir auf und abe. und werden wechseln, wähn ich, um ihre Liebe bis zum Grabe. Da ich sie nun so recht von Herzen minne, und ohne Wank zu allen Zeiten trage im tiefsten Herzen und im reinsten Sinne, unterweilen mit manch bittrer Klage: Was giebt die Liebe mir dafür zum Lohne? O da erscheint mir's klar und zweifelsohne: Eh' ich von ihr mich trenne, eh' lass ich Reich und Krone. Der sündigt schwer, der meinem Wort nicht glaubt, dass ich erleben könnt manch lieben Tag, ob auch die Krone nimmer schmückt mein Haupt, der kennt' die Liebe nicht, der so sprechen mag. Verlör' ich sie, um Gott was hätt' ich dann? Ich taugt' zu Freuden weder Weib noch Mann, mein Heil, mein bester Trost er wär in Acht und Bann.
Authorship:
- by Heinrich VI, Holy Roman Emperor (1165 - 1197) [author's text not yet checked against a primary source]
Musical settings (art songs, Lieder, mélodies, (etc.), choral pieces, and other vocal works set to this text), listed by composer (not necessarily exhaustive):
- by (Joseph) Joachim Raff (1822 - 1882), "Gruß", op. 122 (10 Lieder für Männerchor) no. 10 (1853-63), published 1867 [ men's chorus ] [sung text checked 1 time]
Researcher for this page: Andrew Schneider [Guest Editor]
This text was added to the website: 2008-10-20
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