Klip und klap! Dröschet auf und ab! Hochgehäuft zum Dache Liegt das Korn im Fache; Und ein Schober steht Vor der Scheun' erhöht. Klip und klap! Dröschet auf und ab! Weizen, Gerst' und Rocken Stand in langen Hocken; Daß die Axse fast Brach von Segenslast. Klip und klap! Dröschet auf und ab! Unsre Händ' erstreben Menschenkraft und Leben; Daß, von Freude satt Jauchze Dorf und Stadt. Klip und klap! Dröschet auf und ab! Von der Worfeldiele Eilt das Korn zur Mühle; Lustig huckeback Eilet Sack auf Sack. Klip und klap! Dröschet auf und ab! Wiehert, Ross', im Stalle! Hier ist Korn für alle! Fetter Haber sei Dank für eure Treu! Klip und klap! Dröschet auf und ab! Ihr, für Milch und Butter, Schwelgt, ihr Küh', im Futter! Wiederkäut, und froh Brummt im warmen Stroh! Klip und klap! Dröschet auf und ab! Sperling, Kräh' und Henne, Hüpft getrost zur Tenne! Gnug hat Gott beschert, Der die Vögel nährt!
10 Lieder für Männerchor , opus 122
by (Joseph) Joachim Raff (1822 - 1882)
1. Drescherlied  [sung text not yet checked]
Text Authorship:
- by Johann Heinrich Voss (1751 - 1826), "Dröscherlied", written 1787, appears in Oden und Lieder, in Erstes Buch, no. 25
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Confirmed with Sämtliche Gedichte von Johann Heinrich Voß, Auswahl der lezten Hand, Dritter Band, Königsberg: in der Universitäts-Buchhandlung, 1825, pages 137-138.
2. Trinklied der Alten  [sung text not yet checked]
O wohl trüb ist die Zeit, wo der frostige Gast, Wo mit knöchernem Arme das Alter uns faßt, Und die feurige Lust, die noch jüngst uns beseelt, Wie ein Märchen uns deucht, das am Herd man erzählt. Doch der Wein bringet wieder, Was zu rasch uns entfloh, Bringt Erinnrung und Lieder - Altes Herz, altes Herz, und was glühest du so! Grün waren die Lauben, und sonnig die Stund', Da mein Mädchen ich küßt' auf den frischroten Mund, Da nicht Süßres ich wußt' als ihr Auge so blau - Ach, der Herbst kommt zum Wald, und die Locke wird grau. Doch der Wein bringet wieder, Was zu rasch uns entfloh, Bringt Jugend und Lieder - Altes Herz, altes Herz, und was glühest du so! Keine Träne, Herzbruder! Wir schaun von den Höhn Nach der sinkenden Sonn', und verglüht sie nicht schön? Heil uns, daß uns ward, was der Frühling nur gibt! Diesen Becher der Liebe, die einst wir geliebt! Denn der Wein bringet wieder, Was zu rasch uns entfloh, Bringt Lieb' uns und Lieder - Altes Herz, altes Herz, und was glühest du so!
Text Authorship:
- by Emanuel von Geibel (1815 - 1884), "Trinklied der Alten"
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3. Frühlingslied  [sung text not yet checked]
Die Luft ist blau, das Thal ist grün, Die kleinen Maienklocken blühn, Und Schlüsselblumen drunter; Der Wiesengrund Ist schon so bunt, Und malt sich täglich bunter. Drum komme, wem der Mai gefällt, Und [schaue froh die schöne]1 Welt Und Gottes Vatergüte, Die solche Pracht Hervorgebracht, Den Baum und seine Blüte.
Text Authorship:
- by Ludwig Heinrich Christoph Hölty (1748 - 1776), "Frühlingslied", written 1773, first published 1776
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Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):
- CAT Catalan (Català) (Salvador Pila) , copyright © 2018, (re)printed on this website with kind permission
- DUT Dutch (Nederlands) [singable] (Lau Kanen) , "Lentelied", copyright © 2006, (re)printed on this website with kind permission
- ENG English (Barbara Miller) , "Spring song", copyright © 2004, (re)printed on this website with kind permission
- FIN Finnish (Suomi) (Erkki Pullinen) , "Kevätlaulu", copyright © 2010, (re)printed on this website with kind permission
- FRE French (Français) (Pierre Mathé) , "Chanson de printemps", copyright © 2009, (re)printed on this website with kind permission
- ITA Italian (Italiano) (Antonio Zencovich) , "Canto di primavera", copyright © 2014, (re)printed on this website with kind permission
- SPA Spanish (Español) (Mercedes Vivas) , "Canción de la primavera", copyright © 2006, (re)printed on this website with kind permission
Confirmed with Gedichte von Ludewig Heinrich Christoph Hölty. Besorgt durch seine Freunde Friederich Leopold Grafen zu Stolberg und Johann Heinrich Voß. Hamburg, bei Carl Ernst Bohn. 1783, page 132; and with Gedichte von Ludewig Heinrich Christoph Hölty. Neu besorgt und vermehrt von Johann Heinrich Voss. Hamburg, bei Carl Ernst Bohn. 1804, page 172.
Note: This is the version as published by Voß. The initial version of this poem, according to Hölty's manuscript, is quite different. It has the title "Maylied" and begins with "Der Anger steht so grün ..." (see below).
1 Voß' editions before 1804: "freue sich der schönen"4. Die Beredtsamkeit  [sung text not yet checked]
Freunde, Wasser machet stumm, lernet dieses an den Fischen, doch beim Weine kehrt sich's um dieses lernt an unsern Tischen. Was für Redner sind wir nicht, wenn der Rheinwein aus uns spricht Wir ermahnen, streiten, lehren, keiner will den andern hören.
Text Authorship:
- by Gotthold Ephraim Lessing (1729 - 1781), "Die Beredsamkeit", appears in Lieder
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Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):
- FRE French (Français) (Charlotte Morel) , "Éloquence", copyright © 2006, (re)printed on this website with kind permission
- SPA Spanish (Español) (Elena María Accinelli) , "La elocuencia", copyright © 2007, (re)printed on this website with kind permission
5. Wanderers Nachtlied
Der du von dem Himmel bist, Alles Leid und Schmerzen stillest, Den, der doppelt elend ist, Doppelt mit Erquickung füllest, Ach ich bin des Treibens müde! Was soll all der Schmerz und Lust? Süßer Friede, Komm, ach komm in meine Brust!
Text Authorship:
- by Johann Wolfgang von Goethe (1749 - 1832), "Wandrers Nachtlied", written 1776, first published 1780
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Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):
- AFR Afrikaans [singable] (Robert Schall) , copyright © 2016, (re)printed on this website with kind permission
- CAT Catalan (Català) (Salvador Pila) , copyright © 2016, (re)printed on this website with kind permission
- CHI Chinese (中文) [singable] (Dr Huaixing Wang) , copyright © 2024, (re)printed on this website with kind permission
- DUT Dutch (Nederlands) [singable] (Lau Kanen) , "Trekkers nachtlied", copyright © 2005, (re)printed on this website with kind permission
- ENG English (Emily Ezust) , "Wanderer's night song", copyright ©
- ENG English (Edgar Alfred Bowring) , "The wanderer's night-song", appears in The Poems of Goethe, first published 1853
- ENG English [singable] (Charles Fonteyn Manney) , "O thou who from heaven art", first published 1911
- FRE French (Français) (Pierre Mathé) , "Le chant de nuit du voyageur I", copyright © 2009, (re)printed on this website with kind permission
- FRL Friulian (Ermes Culos) , "Tu ch'i ti vèns dal paradìs", copyright © 2009, (re)printed on this website with kind permission
- GRE Greek (Ελληνικά) [singable] (Christakis Poumbouris) , copyright © 2014, (re)printed on this website with kind permission
- HUN Hungarian (Magyar) (Tamás Rédey) , copyright © 2015, (re)printed on this website with kind permission
- ITA Italian (Italiano) (Amelia Maria Imbarrato) , "Canto notturno del viandante II", copyright © 2006, (re)printed on this website with kind permission
- SPA Spanish (Español) (Lewis Grenville) , "La cancion nocturna del caminante", copyright © 2011, (re)printed on this website with kind permission
First published in Christliches Magazin Herausgegeben von Joh. Konrad Pfenninger, Dritter Band, 1780, page 243, with the musical setting by Ph. Ch. Kayser.
Notes
Line 1: Backer-Grøndahl’s score has a comma after the first word (likely a typo)
Line 8: Backer-Grøndahl's score has a typo in word 5 ("meiner" instead of "meine")
6. In der Brust
Mag da draußen Schnee sich türmen, Mag es hageln, mag es stürmen, Klirrend mir ans Fenster schlagen, Nimmer will ich mich beklagen! Denn ich trage in der Brust Liebchens Bild und Frühlingslust.
Text Authorship:
- by Heinrich Heine (1797 - 1856), no title, appears in Buch der Lieder, in Die Heimkehr, no. 51, first published 1822
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Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):
- ENG English (Sharon Krebs) , copyright © 2006, (re)printed on this website with kind permission
- ENG English [singable] (J. Wrey Mould)
- ENG English (Emma Lazarus) , appears in Poems and Ballads of Heinrich Heine, first published 1881
- FRE French (Français) (Pierre Mathé) , copyright © 2009, (re)printed on this website with kind permission
- ITA Italian (Italiano) (Ferdinando Albeggiani) , copyright © 2011, (re)printed on this website with kind permission
7. Soldatenabschied
Morgen marschiren wir, Ade! Wie lieblich sang die Nachtigall vor meines Liebchens Haus! Verklungen ist nun Sang und Schall, das Lieben ist nun aus. Ade! Es muss geschieden sein. Morgen marschiren wir, Ade! Und unser Bündel ist geschnürt und alle Liebe drein, ade, die Trommel wird gerührt, es muss geschieden sein. Ade! Es muss geschieden sein. Morgen marschiren wir, Ade! so reich mir denn noch einmal die Hand, Herzallerliebster du! und kommst du in ein fremdes Land, so lass dein Bündel zu. Ade! Es muss geschieden sein.
Text Authorship:
- by August Heinrich Hoffmann von Fallersleben (1798 - 1874)
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8. Jägerlied
Was blitzt in den Büschen so hell, was schallt In den grünen Gehege so munter? Was zieht hervor aus dem dunkelen Wald Und fern von den Bergen herunter? Wir sind die Jäger, wir ziehn von Haus Und wollen zum Feind in das Feld hinaus, Zum Krieg, Zum Sieg Und zum Siegesschmaus. ... Schön ist's zu lieben, zu trinken schön, Schön ist's zu schlummern im Grünen, Doch frölicher ist's, in der Schlacht zu stehn Und sich Beut' und Kranz zu verdienen; Hell lodert wie Liebe des Kampfes Gluth, Und wo Viele schlummern, da schlaft sich's gut, Und es trinkt, Wer sinkt, Sey's Wein, sey's Blut. Oft haben wir wohl in der dunkeln Nacht Bei Stürmen und Regenschauern Hoch auf dem Fels und in Schluchten gewacht, Um das streifende Wild zu belauern. Jetzt ziehen wir muthig im Sonnenlicht Und sehen dem Feind in das Angesicht, Sey's Jagd, Sey's Schlacht, Uns kümmert's nicht. ...
Text Authorship:
- by Ernst Konrad Friedrich Schulze (1789 - 1817), "Jägerlied", written 1814
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9. Abendsegen
Hinunter ist der Sonnenschein, die finstre Nacht bricht stark herein, leucht uns Herr Jesu du wahres Licht; lass uns im Finstern tappen nicht. Dir sei Dank, dass du uns den Tag für Schaden, Fahr und mancher Plag durch deine Engel hast behüt' aus Gnad' und väterlicher Güt. Womit wir han erzürnet dich dasselb verzeih uns gnädiglich und rechn'es unsrer Seel' nicht zu, lass schlafen uns mit Fried und Ruh. Durch deine Engel die wach bestell, dass uns der böse Feind nicht fällt! Für Schrecken, Gespenst, und Feuersnoth behüt uns heut, du lieber Gott! Amen!
10. Gruß
Ich grüsse mit Gesang die Süsse, die ich nicht lassen kann und nimmer mag! Seit ich von Mund zu Mund sie möchte grüssen, ach leider dass ist mancher Tag. Der Glückliche, der nun diess Lied singt ihr, nach der ich schmachte so unsäglich hier, sei's Weib, sei's Mann, der grüsse sie damit von mir! Mein sind die Reich und Lande all, die weiten, wenn ich bei ihr, der Minniglichen, bin, und muss ich sie verlassen muss ich scheiden, all meine Macht und Reichthum ist dahin. Nur Schmerz und Sehnen ist dann meine Habe es steigen Freud' und Leiden in mir auf und abe. und werden wechseln, wähn ich, um ihre Liebe bis zum Grabe. Da ich sie nun so recht von Herzen minne, und ohne Wank zu allen Zeiten trage im tiefsten Herzen und im reinsten Sinne, unterweilen mit manch bittrer Klage: Was giebt die Liebe mir dafür zum Lohne? O da erscheint mir's klar und zweifelsohne: Eh' ich von ihr mich trenne, eh' lass ich Reich und Krone. Der sündigt schwer, der meinem Wort nicht glaubt, dass ich erleben könnt manch lieben Tag, ob auch die Krone nimmer schmückt mein Haupt, der kennt' die Liebe nicht, der so sprechen mag. Verlör' ich sie, um Gott was hätt' ich dann? Ich taugt' zu Freuden weder Weib noch Mann, mein Heil, mein bester Trost er wär in Acht und Bann.