by August Friedrich Ernst Langbein (1757 - 1835)
Das Gesetzbuch See original
Language: German (Deutsch)
Es war einmal ein Grübelkopf Der immer schalt und muckte, Und gern in jeden Küchenntopf Mit langem Halse guckte. Er wußte weder Gicks noch Gacks Von Haus- und Wirthschaftssachen, Und doch war nichts dem Meister Stax Nach seinem Sinn zu machen. Einst schrieb er, nach Regentenart, Ein Buch voll Hausgesetze. "Da, Weibchen!" sprach er: "Das erspart Uns künftig viel Geschwätze. "Befolge, was dieß Buch gebeut, Thu' weder mehr noch minder! Dann leben wir in Einigkeit, Als herzensgute Kinder." "Ach!" seufzte sie: "Das werde wahr! An mir soll's nimmer fehlen. Ich will die Körnchen Salz sogar Nach deiner Vorschrift, zählen." Nun ging der Querkopf über Land Einst mit Madam zum Schmause. Sie stolperten durch Moor und Sand Bei Sternenlicht nach Hause. Da stürzt' er zwischen Rohr und Schilf, Berauscht vom süßen Weine. "Ach, Liebchen!" rief er: "Komm und hilf Mir wieder auf die Beine!" "Hum!" sagte sie: "Ich weiß nicht gleich Mich rechtlich zu getragen. Ich will doch über diesen Streich Erst dein Gesetzbuch fragen," Fort lief sie lachend. Meister Stax Nahm sich nun selbst zusammen, Und schenkte sein Gesetzbuch stracks Dahein den Feuerflammen.
Composition:
- Set to music by Friedrich Methfessel (1771 - 1807), "Das Gesetzbuch", op. 6 (Kleine Romanzen und Lieder für die Guitarre) no. 5, published 1805 [ voice and guitar ], Leipzig: C. G. Weigel
Text Authorship:
- by August Friedrich Ernst Langbein (1757 - 1835), "Das Gesetzbuch "
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Researcher for this page: Melanie Trumbull
This text was added to the website: 2018-09-07
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