by Heinrich Schütz (1798 - 1880)
Der Wanderer See original
Language: German (Deutsch)
Our translations: ENG
Weit in der Ferne wandr' ich allein, Kann mich der trauten Heimath nicht freun; Über Geklüfte geht meine Bahn, Gründe voll Grausen gähnen mich an: Doch es umschwebt mich überall mild Meiner Geliebten zaubrisches Bild! Ragend an Wolken führt mich mein Weg Über der Ströme schwindelnden Steg, Hoch auf der Gletscher eisigem Feld Schau ich tief unten sonnig die Welt. Hier auch umschwebt mich wonnig und mild Meiner Geliebten zaubrisches Bild! Tief in des Thales schaurige Schlucht, Wie zu des Sees bewimpelter Bucht, Hin durch der Wüste glühenden Sand Hatt' ich die leichten Schritte gewandt: Doch, wo ich weilte, umschwebte mich mild Meiner Geliebten zaubrisches Bild! Und auf des Oceans wogender Flut, Wie in des Wetters verheerender Wuth, Selbst in des Urwalds pfadlosem Raum, Wie an des Himmels entferntestem Saum: Überall sah ich wonnig und mild Meiner Geliebten zaubrisches Bild! Mag ich nun tausend Meilen weit gehn, Überall glaub' ich die Holde zu sehn, Überall wähn' ich bei ihr zu sein, Und sie begleitet mich Land aus und ein: Denn es umschwebt mich überall mild Meiner Geliebten zaubrisches Bild! So will ich weiter, weiter denn ziehn, Länder und Meere wallend durchfliehn, Immer doch bleib' ich, wo ich auch sei, Ihr und der Heimath hold und getreu: Denn mich umschwebt ja so wonnig und mild Meiner Geliebten zaubrisches Bild! --
Composition:
- Set to music by Alexander Fesca (1820 - 1849), "Der Wanderer", op. 13 (5 Lieder von H. Schütz für Bariton oder Alt) no. 1, published 1842 [ baritone or alto and piano ], Braunschweig, Meyer
Text Authorship:
- by Heinrich Schütz (1798 - 1880), "Der Wandrer"
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- ENG English (Sharon Krebs) , "The wanderer", copyright © 2016, (re)printed on this website with kind permission
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This text was added to the website: 2016-03-30
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