by Ludwig Heinrich Christoph Hölty (1748 - 1776)
Seligkeit der Liebe See original
Language: German (Deutsch)
Beglückt, beglückt, wer die Geliebte findet,
Die seinen Jugendtraum beglückt
Wenn Arm um Arm, und Geist um Geist sich windet,
Und Seel' in Seele sich ergießt!
Die Liebe macht zum Goldpalast die Hütte,
Streut auf die Wildnis Tanz und Spiel;
Enthüllet uns der Gottheit leise Tritte,
Gibt uns des Himmels Vorgefühl!
Sie macht das Herz der Schwermut frühlingsheiter;
Sie bettet uns auf Rosenaun,
Und hebet uns auf eine Himmelsleiter,
Wo wir den Glanz der Gottheit schaun!
Sie giebt dem Kranz des Morgens hellre Röthe,
Und lichter Grün dem Schattenwald,
Und süssern Klang der späten Abendflöte,
Die aus des Dorfes Büschen schallt.
...
Ein Druck der Hand, der durch das Leben schüttert,
Und eines Blickes Trunkenheit,
Ein Feuerkuss, der von der Lippe zittert,
Gibt ihnen Rosenbette.
Ein Blick der Lieb', aus dem die Seele blicket,
In dem ein Engel sich verklärt,
Ein süßer Wink, den die Geliebte nicket,
Ist tausend dieser Erden wert.
Ein Herzenskuss, den selber Engel neiden,
Küsst ihren Morgenschlummer wach;
Ein Reihentanz von ewigjungen Freuden
Umschlingt den lieben langen Tag!
Ein süßer Schlaf sinkt auf ihr Sterblicher,
Wie auf die Lauben Edens sank!
Kein Endlicher misst ihrer Freuden Kette,
Wer nicht den Kelch der Liebe trank!
See also Gerstenberg's poem Die Seligkeit der Liebenden, which is a tribute to this poem.
Composition:
- Set to music by August Harder (1775 - 1813), "Seligkeit der Liebe", op. 1 (Gesänge für die Guitarre) no. 10, stanzas 1-3,7-10 [ voice and guitar ], Leipzig: Breitkopf und Härtel
Text Authorship:
- by Ludwig Heinrich Christoph Hölty (1748 - 1776), "Die Seligkeit der Liebenden"
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Researcher for this page: Sharon Krebs [Senior Associate Editor]
This text was added to the website: 2010-02-18
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