by Karl Philipp Conz (1762 - 1827)
Zeitenlied See original
Language: German (Deutsch)
Was rauschet jetzt wild, wie entfesselte Winde,
Was säuselt, wie Weste, jetzt still und gelinde
Hinunter die Himmel, sa gestern als heut?
Das ist die enteilende Woge der Zeit.
Und über der Woge, wie Halme, da schweben
Wir Menschen getragen, und athmen im Leben,
Und ringen und sorgen in eitelem Sinn,
Und alles ach, raffet die Woge dahin.
Das Nahe, das schwindet, und nimmer zurücke
Kommt alles Verschwund'ne: Was hebt ihr die Blicke,
Ihr Kinder von gestern, ihr Kinder von heut,
So ängstlich in fern' und vergangene Zeit?
Laßt schwinden die Jahre, Jahrhundert' entgleiten!
Vergangene bilden die künftigen Zeiten:
So lebet das Wahre, so erbet das Wort
Des Guten auf ferne Geschlechte sich fort.
...
Composition:
- Set to music by Hans Georg Nägeli (1773 - 1836), "Zeitenlied", published 1817, stanzas 1-4 [ men's chorus ], in Gesangbildungslehre für den Männerchor, Zürich: H. G. Nägeli, in Beylage A, Erster Heft: Lieder, page 21
Text Authorship:
- by Karl Philipp Conz (1762 - 1827), "Zeitenlied", first published 1819
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This text was added to the website: 2010-06-21
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