by Anonymous / Unidentified Author and sometimes misattributed to Friedrich von Schiller (1759 - 1805)
Language: German (Deutsch)
Our translations: ENG
Lebe wohl, o mütterliche Erde; Birg mich bald in deinem kühlen Schooss, Daß dies Auge wieder trocken werde, Dem der Tränen manche hier entfloß. Was ich suchte, hab' ich nicht gefunden, Freuden sucht' ich, Leiden gabst du mir; Meiner Jugend schönste Rosenstunden, Unter Tränen sind sie mir verschwunden. O wie träumt ich's Leben mir so schön! Laß mich Vater, laß mich schlafen gehn! Viel der Blumen sah ich dir entspriessen, Schöne Erde, doch für mich nur nicht. Meine Tränen sollten sie begiessen; Aber pflücken durfte ich sie nicht; Mancher tanzte froh dahin durchs Leben, Schwelgte in der Freude Überfluß. Ach vergebens war mein rastlos Streben! Freude durfte mir die Welt nicht geben. O wie träumt ich's Leben mir so schön! Laß mich Vater, laß mich schlafen gehn! Lebe wohl, o mütterliche Erde, Doch vergönne, daß in deinem Schooss, Bald mein Herz, nach Kummer und Beschwerde, Ruhe finde unter kühlem Moos. Einst wird mir ein schönrer Morgen tagen! Dem der droben übern Sternen wohnt, Will ich Alles, jetzt darf ich's nicht wagen, Meine Leiden, meinen Kummer klagen. O wie träumt ich's Leben mir so schön! Laß mich Vater, laß mich schlafen gehn!
Composition:
- Set to music by Mauro Giuseppe Sergio Pantaleo Giuliani (1781 - 1829), "Abschied", op. 89 no. 3, published 1817 [ voice and guitar or piano ], from Sechs Lieder, no. 3
Text Authorship:
- by Anonymous / Unidentified Author, first published <<1857
- sometimes misattributed to Friedrich von Schiller (1759 - 1805)
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Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):
- ENG English (Michael P Rosewall) , "Farewell", copyright © 2011, (re)printed on this website with kind permission
Researcher for this text: Emily Ezust [Administrator]
This text was added to the website between May 1995 and September 2003.
Line count: 30
Word count: 191