by Johann Christian Krüger (1723 - 1750)
Abendgedanken See original
Language: German (Deutsch)
Verzieh', mein Auge, dich zu schließen, Bewundre froh die schöne Nacht, Säum, ihre Wohlthat zu genießen, Erkenne den, der sie gemacht: Das Dunkle kann ihn nicht verhelen, Die tiefe Stille schweigt ihn nicht, Den Gott, des Macht die Stern' erzählen, Des Huld des Mondes Schatten spricht. Monarch so ungeheurer Welten, Wie sicher ruht, den du bewachst! Doch, wohin flieht vor deinem Schelten, Dem du den Schlaf erschrecklich machst? Wenn dich die Finsternisse rächen, Ist nirgends Rettung vor dem Graun; Ein Herz, das rein ist vom Verbrechen, Sonst keine Zuflucht gibt Vertraun. Wohl dem, der deine Güte kennet, Und sie zu seiner Zuflucht macht! Du nimmst, wenn dein Gericht entbrennet, Ein Herz, des Gott du bist, in Acht. Wem du die Missethat vergiebest, Sieht ruhig, wenn die Welt zerbricht; Er weiß, der Gott, den du ihn liebest, Du Gott, sein Schutz, vergehest nicht. Du, Gott, bewachst auch meine Seele, Sie irrt wohl, doch sie haßt dich nie, Eh ich noch meine Schulden zähle, Vergibst du und vertilgst du sie. Wenn Frevler deinen Zorn erwecken, So bleibest du mein höchstes Gut: Kein letzter Tag kann mich erschrecken, Ich seh' ihn unter deiner Huth.
Composition:
- Set to music by Friedrich Wilhelm Rust (1739 - 1796), "Abendgedanken", published 1796 [ voice and piano ], from Oden und Lieder aus den besten deutschen Dichtern, Zweite Sammlung, no. 26, Leipzig: Bei Georg August Grieshammer
Text Authorship:
- by Johann Christian Krüger (1723 - 1750), "Abendgedanken"
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Researcher for this page: Melanie Trumbull
This text was added to the website: 2019-07-26
Line count: 32
Word count: 193