by Friedrich von Hagedorn (1708 - 1754)
Air: Die Nacht See original
Language: German (Deutsch)
Willkommen, angenehme Nacht!
Verhüll' in deine Schatten
Die Freuden, die sich gatten,
Und blende, blende den Verdacht!
Wann treue Liebe küssen macht;
So wird der Kuß der Liebe,
So werden ihre Triebe
Beglückter durch die stille Nacht.
Der schöne Mund, den man verehrt,
Bestrafet, zürnt gelinder,
Wird zärtlich, küßt geschwinder,
Wann nichts die sichern Küsse stört.
Ja, ja! die Nacht ist vorzugswerth:
Sie dient, und ist verschwiegen,
Und liefert dem Vergnügen
Den süßen Mund, den man verehrt.
Der Tag hat, als ein falscher Freund,
Zu oft der Welt erzählet,
Was ihr die Nacht verhehlet,
Die Liebende nach Wunsch vereint.
Du bist der Sorg' und Unruh' feind
Und gönnest sie dem Tage,
Und widerlegst die Sage:
Du, holde Nacht, seist Niemands Freund.
...
Composition:
- Set to music by Hermann Karl Josef Zilcher (1881 - 1948), "Air: Die Nacht", op. 65 no. 4, stanzas 1-3 [ soprano, violin, cello, and piano ], from Rokoko-Suite, no. 4
Text Authorship:
- by Friedrich von Hagedorn (1708 - 1754), "Die Nacht", written 1731, appears in Oden und Lieder, Fünftes Buch
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Researcher for this text: Emily Ezust [Administrator]
This text was added to the website: 2011-08-11
Line count: 40
Word count: 210