Freue dich, denn dich zu freuen,
Menschenkind, ist dein Beruf!
Freue dich! Du sollst dich freuen!
Das will der, der dich erschuf!
Über dir am blauen Himmel
siehst du seine Sternensaat!
Voll von fröhlichem Gewimmel
siehst du seinen ganzen Staat!
...
Rokoko-Suite
Song Cycle by Hermann Karl Josef Zilcher (1881 - 1948)
1. Ouverture: An den Menschen
Text Authorship:
- by Johann Wilhelm Ludwig Gleim (1719 - 1803)
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Researcher for this text: Emily Ezust [Administrator]2. Musette: Der Frühling
Erhebt die Häupter froh, ihr Brüder! Es kehrt der junge Frühling wieder und ist mit Rosen schön bekränzt. Dort seh ich ihn die Flur durchziehen, dort, wo der Bäume Wipfel blühen und alles voller Veilchen glänzt. Verlasst der finstren Stadt Getümmel, dort labt uns ein entwölkter Himmel, wo alles voller Veilchen glänzt. Der holde Freund der Zärtlichkeiten, Cytherens Sohn, wird uns begleiten, und ist mit Rosen schön bekränzt.
Text Authorship:
- by Johann Nikolaus Götz (1721 - 1781), "Der Frühling"
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Researcher for this text: Emily Ezust [Administrator]3. Sarabande: Abendständchen
Hör es klagt die Flöte wieder Und die kühlen Brunnen rauschen, Golden wehn die Töne nieder, Stille, stille, laß uns lauschen! Holdes Bitten, mild Verlangen, Wie es süß zum Herzen spricht! Durch die Nacht die mich umfangen, Blickt zu mir der Töne Licht.
Text Authorship:
- by Clemens Maria Wenzeslaus von Brentano (1778 - 1842), no title, written 1802, appears in Lustige Musikanten, first published 1803
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Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):
- CAT Catalan (Català) (Salvador Pila) , copyright © 2022, (re)printed on this website with kind permission
- DUT Dutch (Nederlands) (Wim Reedijk) , "Avondserenade", copyright ©, (re)printed on this website with kind permission
- DUT Dutch (Nederlands) [singable] (Lau Kanen) , copyright © 2015, (re)printed on this website with kind permission
- ENG English (Emily Ezust) , "Evening serenade", copyright © 2005
- FRE French (Français) (Pierre Mathé) , copyright © 2009, (re)printed on this website with kind permission
- SPA Spanish (Español) (Helga Jost-Weyer) , "Serenata", copyright © 2014, (re)printed on this website with kind permission
4. Air: Die Nacht
Willkommen, angenehme Nacht!
Verhüll' in deine Schatten
Die Freuden, die sich gatten,
Und blende, blende den Verdacht!
Wann treue Liebe küssen macht;
So wird der Kuß der Liebe,
So werden ihre Triebe
Beglückter durch die stille Nacht.
Der schöne Mund, den man verehrt,
Bestrafet, zürnt gelinder,
Wird zärtlich, küßt geschwinder,
Wann nichts die sichern Küsse stört.
Ja, ja! die Nacht ist vorzugswerth:
Sie dient, und ist verschwiegen,
Und liefert dem Vergnügen
Den süßen Mund, den man verehrt.
Der Tag hat, als ein falscher Freund,
Zu oft der Welt erzählet,
Was ihr die Nacht verhehlet,
Die Liebende nach Wunsch vereint.
Du bist der Sorg' und Unruh' feind
Und gönnest sie dem Tage,
Und widerlegst die Sage:
Du, holde Nacht, seist Niemands Freund.
...
Text Authorship:
- by Friedrich von Hagedorn (1708 - 1754), "Die Nacht", written 1731, appears in Oden und Lieder, Fünftes Buch
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Researcher for this text: Emily Ezust [Administrator]5. Fuga burlesca: Die Alte  [sung text not yet checked]
Zu meiner Zeit, zu meiner Zeit Bestand noch Recht und Billigkeit. Da wurden auch aus Kindern Leute, Aus tugendhaften Mädchen Bräute; Doch alles mit Bescheidenheit. O gute Zeit, o gute Zeit! Es ward kein Jüngling zum Verräter, Und unsre Jungfern freiten später, Sie reizten nicht der Mütter Neid. O gute, Zeit, o gute Zeit! Zu meiner Zeit, zu meiner Zeit Befliß man sich der Heimlichkeit. Genoß der Jüngling ein Vergnügen, So war er dankbar und verschwiegen; Doch jetzt entdeckt er's ungescheut. O schlimme Zeit, o schlimme Zeit! Die Regung mütterlicher Triebe, Der Vorwitz und der Geist der Liebe Fährt jetzt oft schon in's Flügelkleid. O schlimme Zeit, o schlimme Zeit! Zu meiner Zeit, zu meiner Zeit ward Pflicht und Ordnung nicht entweiht. Der Mann ward, wie es sich gebühret, Von einer lieben Frau regieret, Trotz seiner stolzen Männlichkeit. O gute Zeit, o gute Zeit! Die Fromme herrschte nur gelinder, Uns blieb der Hut und ihm die Kinder; Das war die Mode weit und breit. O gute Zeit, o gute Zeit! Zu meiner Zeit, zu meiner Zeit war noch in Ehen Einigkeit. Jetzt darf der Mann uns fast gebieten, Uns widersprechen und uns hüten, Wo man mit Freunden sich erfreut. O schlimme Zeit, o schlimme Zeit! Mit dieser Neuerung im Lande, Mit diesem Fluch im Ehestande Hat ein Komet uns längst bedräut. O schlimme Zeit, o schlimme Zeit!
Text Authorship:
- by Friedrich von Hagedorn (1708 - 1754)
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Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):
- DUT Dutch (Nederlands) [singable] (Lau Kanen) , "De oude vrouw", copyright © 2011, (re)printed on this website with kind permission
- ENG English (Bertram Kottmann) , "The old woman", copyright © 2007, (re)printed on this website with kind permission
- FIN Finnish (Suomi) (Erkki Pullinen) , copyright © 2020, (re)printed on this website with kind permission
- FRE French (Français) (Guy Laffaille) , copyright © 2018, (re)printed on this website with kind permission
- ITA Italian (Italiano) (Ferdinando Albeggiani) , "La vecchia", copyright © 2010, (re)printed on this website with kind permission
- LIT Lithuanian (Lietuvių kalba) (Giedrius Prunskus) , copyright © 2023, (re)printed on this website with kind permission
6. Gigue: Mailied  [sung text not yet checked]
Wie herrlich leuchtet Mir die Natur! Wie glänzt die Sonne! Wie lacht die Flur! Es dringen [Blühten]1 Aus jedem Zweig Und tausend Stimmen Aus dem Gesträuch, Und Freud und Wonne Aus jeder Brust. O Erd', o Sonne! O Glück, o Lust! O [Lieb']2, o Liebe! So golden schön, Wie Morgenwolken Auf jenen Höhn! Du segnest herrlich Das frische Feld, Im Blütendampfe Die [volle]3 Welt. O [Mädchen, Mädchen]4, Wie lieb ich dich! Wie [blickt]5 dein Auge, Wie liebst du mich! So liebt die Lerche Gesang und Luft, Und Morgenblumen Den Himmelsduft. Wie ich dich liebe Mit [warmem]6 Blut, Die du mir Jugend Und [Freud]7 und Mut [Zu]8 neuen Liedern Und Tänzen gibst. Sey ewig glücklich, Wie du mich liebst!
Text Authorship:
- by Johann Wolfgang von Goethe (1749 - 1832), "Maylied", written 1771
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- CAT Catalan (Català) (Salvador Pila) , copyright © 2015, (re)printed on this website with kind permission
- CHI Chinese (中文) [singable] (Dr Huaixing Wang) , copyright © 2024, (re)printed on this website with kind permission
- DUT Dutch (Nederlands) [singable] (Lau Kanen) , "Meilied", copyright © 2011, (re)printed on this website with kind permission
- ENG English (Emily Ezust) , "How marvellously does Nature shine for me!", copyright ©
- FIN Finnish (Suomi) (Erkki Pullinen) , copyright © 2009, (re)printed on this website with kind permission
- FRE French (Français) (Pierre Mathé) , copyright © 2011, (re)printed on this website with kind permission
- ITA Italian (Italiano) (Amelia Maria Imbarrato) , "Canzone di maggio", copyright © 2006, (re)printed on this website with kind permission
- SPA Spanish (Español) (unknown or anonymous translator) , "Canción de mayo", written 2013
Confirmed with Goethe's Gedichte, Erster Theil, Neue Auflage, Stuttgart und Tübingen: in der J.G. Cotta'schen Buchhandlung, 1829, pages 46-47.
See also this placeholder for songs with the title "Mailied" that might or might not refer to this poem.
1 Bartók: "die Blüthen"2 Lorenz: "Liebe"
3 Zilcher: "weite"
4 Zilcher: "Liebster, Liebster"
5 Lorenz: "glänzt"; Bartók, Mendelssohn-Hensel, Pfitzner: "blinkt"
6 Bartók: "warmen" (a grammatical error)
7 Bartók: "Freund" (an error)
8 Gabler: "in"
Research team for this page: Emily Ezust [Administrator] , Sharon Krebs [Guest Editor] , Johann Winkler
7. An den Menschen
Freue dich, denn dich zu freuen, Menschenkind, ist dein Beruf! Freue dich! Du sollst dich freuen! Das will der, der dich erschuf! Über dir am blauen Himmel siehst du seine Sternensaat! Voll von fröhlichem Gewimmel siehst du seinen ganzen Staat! Zu des Schöpfers höchstem Ruhme blieb kein freudenleerer Raum. Freue dich! ruft dir die Blume, freue dich! Ruft dir der Baum! Freue dich! singt mir die Lerche, singt's in Lüften über dir! Freude klappern mir die Störche, Freude summt die Biene mir! Freude ruft dich! Hör', o höre, ruft dich in begrüntes Feld! Ach! Wenn nicht die Freude wär, was denn wär's in dieser Welt? Freue dich!
Text Authorship:
- by Johann Wilhelm Ludwig Gleim (1719 - 1803)
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Researcher for this text: Emily Ezust [Administrator]