by Ludwig August Frankl (1810 - 1894)
Seerosen
Language: German (Deutsch)
Lautlos lauscht die Mitternacht Über Wald und Wellen, Und die Weiden wehen sacht An die Uferstellen. Leiser Lichtschein zittert auf, Dämmerhaftes Fließen, Und es zieht der Mond herauf, Schimmer auszugießen. Silberstrahlen in den See Senkt er, in das Dunkel: Es erwacht die Wasserfee Von dem Lichtgefunkel. Eine fremde Melodie Weht durch Wind und Wellen -- Singt die Nixe, singen sie Tief verborgne Quellen? Das geheimnisvolle Weib Wiegt die weißen Glieder, In die Tiefe taucht ihr Leib Und erhebt sich wieder. Mondenstrahlen fängt sie auf, Ballt und bläst sie leise In die helle Nacht hinauf Durch die Wellenkreise -- Morgens schwimmen auf den See, Von der Flut gehoben, Tausend Rosen weiß wie Schnee, Mondenglanz-gewoben.
Confirmed with Die blaue Blume, eine Anthologie romantischer Lyrik, ed. by Oppeln-Bronikowski and Jacobowski, Leipzig: Eugen Diederichs, 1900, pages 329 - 330.
Authorship:
- by Ludwig August Frankl (1810 - 1894), "Seerosen" [author's text checked 1 time against a primary source]
Musical settings (art songs, Lieder, mélodies, (etc.), choral pieces, and other vocal works set to this text), listed by composer (not necessarily exhaustive):
- by (Leonard Johann Heinrich) Albert Fuchs (1858 - 1910), "Seerosen", op. 15 (Sechs Lieder für 1 Singstimme mit Pianofortebleitung) no. 1, published 1885 [ voice and piano ], Leipzig, Fritzsch [sung text not yet checked]
Researcher for this page: Melanie Trumbull
This text was added to the website: 2018-12-03
Line count: 28
Word count: 112