by Mathilde Beckmann-Raven (1817 - 1902)
Versunken
Language: German (Deutsch)
Eingehegt von dunkeln Tannen, Liegt ein tiefer, stiller Weiher. Schaurig still, gleich einem bleichen Angesicht im Nonnenschleier. Einst versunken ist ein Kloster In dem dunkeln Grund. Beim Flimmern Blassen Mondlichts auf dem Wasser Sieht man noch das Thurmkreuz schimmern. Und bei Nacht, wenn Alles stillt, Hört man leis' und fern Gesänge Klagend aus der Tiefe dringen, Und der Glocken Trauerklänge. Herz, mein Herz! Du gleichst dem Wasser, Unergründlich, tief und stille. — Unten in dem dunkeln Grunde Ruht mein Leid in dichter Hülle. O, gar tief ist's dort versenket, Todtenstill am lauten Tage, Schweigend, wie der Klosterkirche Glocken, stumm und ohne Klage. Aber nachts zieht durch die Seele Mir sein leises, fernes Klingen, Ach, ich konnt' es tief versenken, Aber nicht zur Ruhe bringen! —
Authorship:
- by Mathilde Beckmann-Raven (1817 - 1902), "Versunken", appears in Aus vergangener Zeit [author's text checked 1 time against a primary source]
Musical settings (art songs, Lieder, mélodies, (etc.), choral pieces, and other vocal works set to this text), listed by composer (not necessarily exhaustive):
- by Klaus Miehling (b. 1963), "Versunken", op. 212 no. 3 (2013) [ soprano, women's chorus, and piano ], from Vier Lieder nach Mathilde Raven, no. 3 [sung text not yet checked]
Researcher for this text: Emily Ezust [Administrator]
This text was added to the website: 2014-09-17
Line count: 24
Word count: 125