by Adelbert von Chamisso (1781 - 1838)
Ich schlich so blöd für mich allein
Language: German (Deutsch)
Ich schlich so blöd für mich allein, Ich wälzte so mich in den Staub, Ich war so schwach, ich war so klein, Ich war so blind, ich war so taub, Ich war so nackt, ich war so kalt, Ich war so arm, ich war so alt -- Und bin nun aller Siechheit los Und fühle in den Knochen Mark. Ich bin so reich, ich bin so groß, Ich bin so jung, ich bin so stark. Du, die Du Alles, Alles giebst Du segnest mich, wie Du mich liebst. Ich drücke Dich an meine Brust, Du bist mein Stolz, Du meine Lust, Du bist mein Hort, Du bist mein Gut, Du bist mein Herz, Du bist mein Blut, Du bist mein Stern und meine Kron, Bist meine Tugend und mein Lohn. O du mein frommes gutes Kind, Mein guter Engel, hold und lind, Mir ward durch Dich das Heil verliehn. O lasse mich zu Deinen Füßen In meiner Demuth niederknie'n Und beten und in Thränen fließen: Du hast, o Herr, in ihrem Blick Eröffnet mir den Himmel Dein, Gib Heil für Heil, gib Glück für Glück, Und laß auch mich Dein Werkzeug sein!
About the headline (FAQ)
Confirmed with Leben und Briefe von Adelbert von Chamisso, ed. by Julius Eduard Hitzig, Leipzig, Weidmann'sche Buchhandlung, 1839, pages 75-76.
Text Authorship:
- by Adelbert von Chamisso (1781 - 1838), "Adelbert an seine Braut" [author's text checked 1 time against a primary source]
Musical settings (art songs, Lieder, mélodies, (etc.), choral pieces, and other vocal works set to this text), listed by composer (not necessarily exhaustive):
- by Johan Selmer (1844 - 1910), "Der Dichter an seine Braut", op. 29 no. 10, published 1891 [medium voice and piano], from the collection Eine kleine Anthologie. 10 deutsche Gedichte für 1 mittlere Singstimme und Pianoforte, no. 10, Leipzig, Schuberth jr. [text not verified]
Researcher for this text: Emily Ezust [Administrator]
This text was added to the website: 2016-02-14
Line count: 28
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