by Johann Ludwig Uhland (1787 - 1862)
Gretchen's Freude
Language: German (Deutsch)
Was soll doch dies Trommeten sein? Was deutet dies Geschrei? Will treten an das Fensterlein, Ich ahne, was es sei. Da kehrt er ja, da kehrt er schon Vom festlichen Turnei, Der ritterliche Königssohn, Mein Buhle wundertreu. Wie steigt das Roß und schwebt daher! Wie trutzlich sitzt der Mann! Fürwahr, man dächt' es nimmermehr, Wie sanft er spielen kann. Wie schimmert so der Helm von Gold, Des Ritterspieles Dank! Ach, drunter glühn, vor allem hold, Die Augen blau und blank. Wohl starrt um ihn des Panzers Erz, Der Rittermantel rauscht; Doch drunter schlägt ein mildes Herz, Das Lieb' um Liebe tauscht. Die Rechte läßt den Gruß ergehn, Sein Helmgefieder wankt; Da neigen sich die Damen schön, Des Volkes Jubel dankt. Was jubelt ihr und neigt euch so? Der schöne Gruß ist mein. Viel Dank, mein Lieb! Ich bin so froh; Gewiß, ich bring' dir's ein. Nun zieht er in des Vaters Schloß Und knieet vor ihm hin Und schnallt den goldnen Helm sich los Und reicht dem König ihn. Dann abends eilt zu Liebchens Thür Sein leiser, loser Schritt; Da bringt er frische Küsse mir Und neue Liebe mit.
Authorship:
- by Johann Ludwig Uhland (1787 - 1862), "Gretchens Freude" [author's text checked 1 time against a primary source]
Musical settings (art songs, Lieder, mélodies, (etc.), choral pieces, and other vocal works set to this text), listed by composer (not necessarily exhaustive):
- by Conradin Kreutzer (1780 - 1849), "Gretchen's Freude", op. 70, Heft 3 (3. Folge der Frühlings- und Wanderlieder) no. 5, KWV 9109 no. 5 [voice and piano], from 12 Lieder und Romanzen von L. Uhland, für 1 Singstimme mit Pianoforte, no. 5, Leipzig, Kistner [ sung text not verified ]
Researcher for this text: Emily Ezust [Administrator]
This text was added to the website: 2016-06-03
Line count: 36
Word count: 189