by Ludwig Heinrich Christoph Hölty (1748 - 1776)
Das Traumbild See original
Language: German (Deutsch)
Our translations: CAT
Geliebtes Bild, das mir mit Feurentzücken
Die Seele füllt!
Wann werd' ich dich an meinen Busen drücken,
Geliebtes Bild?
Wann mich am Bach', im Wehn der Pappelweide,
Der Schlaf umwallt,
Erscheinst du mir im weissen Abendkleide,
Du Lichtgestalt!
Du flatterst oft in früher Morgenstunde
Durch mein Gemach,
Und küssest mich mit deinem rothen Munde
Vom Schlummer wach.
Lang glaub' ich noch den Herzenskuß zu fühlen,
Der mich entzückt,
Und mit dem Strauß' an deiner Brust zu spielen,
Der mir genickt.
...
Und bald darauf im kleinen Blumengarten,
Wie Eva schön,
Des Rosenbaums, des Nelkenstrauchs zu warten,
Am Beete gehn.
Erblick' ich dich, die ich vom Himmel bitte,
Erblick' ich dich,
So komm, so komm in meine Halmenhütte,
Und tröste mich!
Dir soll ein Beet, wo tausend Blumen wanken,
Entgegenblühn;
Ich will ein Dach von jungen Geisblattranken
Für dich erziehn;
Ins Paradies an deiner Brust mich träumen,
Mein süsses Kind;
Und froher sein, als unter Lebensbäumen
Die Engel sind!
Note: This is one version of Hölty's poem; another manuscript with the title "An ein Ideal" differs in some verses (see below).
Composition:
- Set to music by Franz Peter Schubert (1797 - 1828), "Das Traumbild", D 204A (1815), stanzas 1-4,6-9, note: part of the manuscript page (with the music) lost, only Schubert's text with stanzas 6-9 extant.
Text Authorship:
- by Ludwig Heinrich Christoph Hölty (1748 - 1776), "Das Traumbild", written 1772
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Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):
- CAT Catalan (Català) (Salvador Pila) , "La visió", copyright © 2019, (re)printed on this website with kind permission
Researcher for this page: Peter Rastl [Guest Editor]
This text was added to the website: 2017-06-17
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