by Georg Scherer (1824 - 1909)
Schneeglöckchen
Language: German (Deutsch)
Find' ich dich im Frühlingswald schon so früh, du zierlich Glöckchen; weht der Wind dir nicht zu kalt, frierst du nicht im leichten Röckchen? Mutter sendet mich herauf, nach dem Lenz mich umzusehen, und ich schlag' die Augen auf, stelle kühn mich auf die Zehen. Hoch in sonnig warmer Luft hör' die Lerchen ich frohlocken, atme schon der Veilchen Duft und erbebe süß erschrocken. Über Wald und Wiesen keck seh' ich Stare schnatternd schwirren, hör' aus dichtem Waldversteck scheue Turteltauben girren. Amsellied ertönt im Hag, und aus jungen Buchenkronen Kuckucksruf und Finkenschlag, Primeln blüh'n und Anemonen. All' ihr Sänger, stimmet ein! Hell will ich mein Glöckchen läuten: Frühling, sollst willkommen sein! Wir begrüßen dich mit Freuden.
Authorship:
- by Georg Scherer (1824 - 1909) [author's text not yet checked against a primary source]
Musical settings (art songs, Lieder, mélodies, (etc.), choral pieces, and other vocal works set to this text), listed by composer (not necessarily exhaustive):
- by Friedrich Eberle (1853 - 1930), "Schneeglöckchen", op. 44 (Drei Lieder für 1 Singstimme mit Pianoforte) no. 3, published 1901 [ voice and piano ], Offenbach am Main: Johann André [sung text checked 1 time]
Researcher for this page: Johann Winkler
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