by Richard von Kralik (1852 - 1934)
Die Sängerin
Language: German (Deutsch)
Nun möcht' ich doch, dass Einer säng' meine Lieder vor, ein lieblich tönender Sänger, oder sei's ein ganzes Chor. Am allerliebsten wär' mir so [schöne]1 Sängerin, da wäre allen Sinnen der herrlichste Gewinn. Wenn du die Lieder singest, ist erst mein Sang vollbracht. Bevor du sie gesungen, da [ward]2 er fast verlacht. Wenn du mit holder Stimme die Worte rein erfüllst, da wird das Spröde milde, wenn du den Sinn enthüllst. Dann scheint es jedem Wahrheit, was sonst er nie geglaubt, und was man mir verboten, das scheint nun fast erlaubt. Wohlan, mit Laub und Blumen umkränz' dein [dunkles]3 Haar und mach', was sie nicht wussten, den Menschen offenbar! Wenn ich dich singen höre, fast glaub' ich selber schon, dass mir mein Lied gefalle, doch war es nur dein Ton.
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2 M. von Kralik: "war"
3 M. von Kralik: "gold'nes"
Researcher for this page: Johann Winkler
Confirmed with Richard von Kralik, Maia, unpublished codex manuscript, Vienna City Library.
1 M. von Kralik: "holde"2 M. von Kralik: "war"
3 M. von Kralik: "gold'nes"
Text Authorship:
- by Richard von Kralik (1852 - 1934), "Die Sängerin" [author's text checked 1 time against a primary source]
Musical settings (art songs, Lieder, mélodies, (etc.), choral pieces, and other vocal works set to this text), listed by composer (not necessarily exhaustive):
- by Mathilde von Kralik (1857 - 1944), "Die Sängerin", copyright © 1895 [ voice and piano ], from Maia, no. 49, Wien : Albert Gutmann ; New York : G. Schirmer [sung text checked 1 time]
Researcher for this page: Johann Winkler
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