by Johann Wolfgang von Goethe (1749 - 1832)
Klaggesang See original
Language: German (Deutsch)
So singet laut den Pillalu Zu mancher Träne Sorg’ und Not: Ochorro orro ollalu! O weh, des Herren Sohn ist tot! Zu Morgen, als es tagen wollt’, Die Eule kam herbeigeschwirrt, Rohrdommel Abends tönt im Rohr. Ihr nun in toter Wüste irrt: Och orro orro ollalu. Und sterben du? warum, warum Verlassen deiner Eltern Lieb’? Verwandten Stammes weiten Kreis? Den Schrei des Volkes hörst du nicht: Och orro orro ollalu. Und scheiden soll die Mutter, wie, Von ihrem Liebchen schön und süß? Warst du nicht ihres Herzens Herz, Der Puls der ihm das Leben gab? Och orro orro ollalu. Den Knaben läßt sie weg von sich, Der bleibt und west für sich allein, Das Frohgesicht, sie sieht’s nicht mehr, Sie saugt nicht mehr den Jugendhauch. Och orro orro ollalu. Da sehet hin an Berg und Steg, Den Uferkreis am reinen See, Von Waldesecke, Saatenland, Bis nah heran zu Schloß und Wall. Och orro orro ollalu. Die Sommernachbarn dringen her Mit hohlem Blick und Atem schwer; Sie halten an und schlängeln fort Und singen Tod im Totenwort: Och orro orro ollalu. So singet laut den Pillalu Und weinet was ihr weinen wollt! Och orro orro ollalu, Der einz'ge Sohn des Herrn ist fort.
Composition:
- Set to music by Karl Friedrich Zelter (1758 - 1832), "Klaggesang", subtitle: "Irisch", Z 127 no. 6, published 1826 [ bass and piano ], from Sechs deutsche Lieder für die Bass-Stimme mit Begleitung des Pianoforte, no. 6, Berlin: T. Trautwein
Text Authorship:
- by Johann Wolfgang von Goethe (1749 - 1832), "Klaggesang"
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Researcher for this page: Johann Winkler
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